Installation Der Rheinufertunnel wird zum begehbaren Kunstwerk
Düsseldorf · Eine Lichtinstallation führt die Besucher in den Tunnel, die in Videokunst auf den Wänden mündet.
Der Rheinufertunnel wird am Sonntag zur Feier seines 25-jährigen Bestehens nicht nur für Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben, sondern auch zur begehbaren Kunstinstallation. Die Stadt Monheim schenkt Düsseldorf für diesen Tag eine Video- und Lichtinstallation, die auf 400 Metern Länge vom Nordeingang an der Kunstakademie bis zum Burgplatz zu erleben sein wird. Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann sagt: „Das Geschenk steht symbolisch für den Leitgedanken unserer Stadt, nicht in Stadtgrenzen zu denken und allen Menschen eine Begegnung mit Kultur zu ermöglichen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf inspiriert uns mit ihrem Rheinufertunnel in der Entwicklung eines für alle Menschen erlebbaren Rheinufers.“ Genau daran arbeitet Monheim zurzeit.
Wenige Probeläufe waren nachts im gesperrten Tunnel möglich
Die Besucher erwartet nach der offiziellen Eröffnung um 11 Uhr beim Eintritt in den Tunnel zunächst eine Art Landebahn aus Licht. 100 Lampen schaffen pulsierende Lichtbögen, die den Tunnel unterteilen und weiter in die Röhre hineinführen sollen, wie Kurator Martin Witkowski, Intendant der Stadttochter Monheimer Kulturwerke, erklärt. „Die Tunnel zu Fuß zu betreten, ist ein völlig anderes Erlebnis als mit dem Auto. Mir kam sofort die Assoziation zu einer Landebahn.“
An ihrem Ende warten dann zwei Videokunstwerke auf die Besucher, die auf gegenüberliegenden Wänden auf acht mal zehn Meter großen Projektionsflächen gezeigt werden. Auf der rechten, zum Fluss liegenden Seite, zeigt Witkowski den preisgekrönten Kurzfilm des Künstler Darius Devas, der das Lebenselexier Wasser in allen seinen Facetten zeigt.
Gegenüber wird die Video arbeit des Münchener Künstlers Sebastian Skuhra (alias Temponaut) zu sehen sein. Hier geht es um Pflanzen, die durch Wasser zum Leben erweckt werden. „Und in der Mitte, zwischen diesen beiden Werken, stehen die Besucher in diesem Bauwerk, das eben deutlich mehr ist als ein Tunnel“, sagt Witkoski. Denn mit ihm sei darüber auch das Leben in Düsseldorf neu aufgeblüht, mit der Aufenthaltsqualität, die die Promenade mit sich bringe. „Düsseldorf hat vor einem Vierteljahrhundert mit dem Bau des Rheinufertunnels eine visionäre Entscheidung getroffen, die der Stadtentwicklung sehr gut getan hat.“
Während aktueller, nächtlicher Sperrungen des Tunnels wegen Wartungsarbeiten durfte Witkowski mit seinem Team einige wenige Male proben. Am Sonntag muss der Aufbau der Installation sehr schnell gehen, erst um vier Uhr morgens geht es los, gegen zehn muss er abgeschlossen sein. Um 11 Uhr wird Witkowski die ersten Besucher (OB Thomas Geisel und Landtagspräsident André Kuper) in den Tunnel führen. Danach wird er für die Allgemeinheit freigegeben. Die Besucher werden sich auf der rechten Spur der zum Wasser liegenden Röhre fortbewegen. Fußgänger steigen am Burgplatz wieder auf, Fahrradfahrer können die Röhre komplett durchfahren.
Tunnelfest: Auf der Promenade wird am Sonntag von 11 bis 19 Uhr das 25-jährige Bestehen des Tunnels gefeiert — mit Elementen von Japan-Tag, Frankreichfest, Tour de Düsseldorf und Rad aktivtag.