Der Winter Cup wird immer größer
Was einst ein kleines Turnier für die eigenen Kinder war, ist mittlerweile eine Riesenveranstaltung über drei Wochen.
Die Zahlen waren mal wieder beeindruckend: 18 Mannschaften, 29 Stunden reine Spielzeit, mehr als 1000 Zuschauer und 941 Tore. Der alljährliche Winter Cup für Nachwuchs-Fußballer aus der Region wird immer größer. Dabei ist er nicht etwa ein offizielles Turnier des Fußballkreises Düsseldorf oder gar des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Er ist vor Jahren mehr oder weniger aus der Not geboren und von Eltern organisiert — und obwohl ihre eigenen Kinder nicht mal mehr dabei sind, hat das Turnier bis heute überlebt. Nun stand bereits die achte Auflage an, auf dem Platz stand der 2007er-Jahrgang.
Alles hatte im Januar 2011 mit den damaligen F-Jugendlichen der TSV Eller 04 begonnen. Die kleinen Fußballer wollten ihrem liebsten Hobby auch im Winter nachgehen, konnten das aber nicht draußen tun, weil das Wetter nicht mitspielte. Tagelang lagen sie ihren Eltern in den Ohren, bis die auf die Idee kamen, sich über das Internet auf die Schnelle ein eigenes Turnier in einer Soccerhalle zu organisieren. Mittlerweile ist daraus ein Riesenturnier bei Cosmo Sports in Gerresheim mit 18 Jugend-Mannschaften aus ganz NRW auf drei Feldern über drei Wochenenden geworden.
Und obwohl das jedes Mal eine Menge Stress bedeutet, war das Organisations-Team um Stelio Katsogridakis hinterher mal wieder begeistert vom Einsatz der Kinder, der Eltern und der vielen anderen ehrenamtlichen Helfer: „Es ist vollbracht. Nach drei Sonntagen in jeweils drei Käfigen mit insgesamt 134 Spielen oder besser gesagt 29 Stunden reiner Spielzeit ist auch das Turnier für den 2007er Jahrgang in die Geschichte eingegangen“, sagte Katsogridakis hinterher.
Sieger wurde der Vizemeister des Vorjahres: der FC Brünninghausen gewann das Finale gegen den VfB Hilden verdient mit 3:0. Die Dortmunder hatten während des Turniers immer besser ins Spiel gefunden, während die Topfavoriten vom FC Rheinsüd Köln (am Ende nur Platz neun) oder vom 1. FC Monheim (Siebter) in der K.o.-Runde überraschend geschwächelt hatten.
Bis dahin waren diese beiden Teams die mit Abstand stärksten des Turniers. Doch am dritten und entscheidenden Sonntag standen sie neben sich. Das nutzte der CfR Links zur Überraschung des Tages. Das Team aus Heerdt war bis dato ein eher enttäuschender 15. der Gesamttabelle und stand vor einem eigentlich aussichtslosen Achtelfinale gegen den FC Rheinsüd aus Köln. Doch dann brachte der CfR-Nachwuchs den großen Favoriten so aus dem Konzept, dass bei den Kölnern plötzlich nichts mehr lief. Die Mannschaft, die noch in den ersten beiden Spieltagen zehn souveräne Siege in ebenso vielen Spielen geholt hatte und eine sagenhafte Tordifferenz von 80:17 Treffern vorweisen konnte, hatte den Düsseldorfern nichts mehr entgegenzusetzen und verlor 1:4.
Ähnlich erging es dem anderen Favoriten aus Monheim: Nach zwölf Siegen aus zwölf Spielen sprach alles für einen souveränen Turniersieg, doch dann war plötzlich im Viertelfinale Schluss. So war der Weg frei für den späteren Turniersieger FC Brünninghausen.
Beste Düsseldorfer Mannschaft wurde der BV 04, der im Spiel um Platz drei gegen den Titelverteidiger 1. FC Mönchengladbach zwar chancenlos war, aber bis dahin eine gute Finalrunde absolviert hatte, am Ende wurden die Derendorfer Vierter.
Damit das Abschneiden der heimischen Teams im nächsten Jahr noch besser wird, hat Veranstalter Stelio Katsogridakis einen großen Wunsch, er hofft auf den prominentesten Verein der Stadt: „Das Teilnehmerfeld wurde mit den Jahren immer stärker, doch leider können die bisher teilnehmenden Düsseldorfer Mannschaften nicht ganz vorne mitspielen. Ich hoffe, dass wir für 2019 auch die 2007er von Fortuna Düsseldorf dabei haben werden, damit die Landeshauptstadt mal eine ernsthafte Chance auf den Titel hat.“