Sohn des Widerstandskämpfers Dieter Andresen ist tot

„... und wehrt euch, wenn es nötig wird“. Der Sohn des Widerstandskämpfers bewahrte das Erbe des Vaters.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Dieter Andresen ist tot. Der Sohn des Gerresheimer Widerstandskämpfers Theodor Andresen, einer zentralen Persönlichkeit der Aktion Rheinland im April 1945, starb vor einigen Tagen im Alter von 75 Jahren.

Im April 2015, 70 Jahre danach, wurde mit einer Feier im Franz-Jürgens-Kolleg an die elf mutigen Düsseldorfer um Aloys Odenthal und Andresen erinnert, die 1945 die Stadt friedlich an die Amerikaner übergaben, um deren völlige Zerstörung zu verhindern. Die Aktion Rheinland glückte, doch durch Verrat gerieten fünf Mitglieder in Nazi-Hände und wurden erschossen, darunter Andresen. Sein Sohn Dieter erinnerte damals nicht nur eindrucksvoll an den Vater („Als er hörte, dass die Amerikaner vor Erkrath standen, erhob er sich und sagte: Jetzt wird es Zeit, jetzt muss ich gehen“), sondern er prangerte auch scharf aktuelle rechtsextreme Verbrechen bis hin zu Anschlägen auf Flüchtlingsheime an — und den in seinen Augen laschen, verharmlosenden, stümperhaften Umgang der Behörden damit: „Heute ist es an uns, unsere Institutionen zum Handeln aufzufordern.“

Milder gestimmt war er 2007, als die Förderschule am Lohbachweg den Namen des Vaters bekam, „Lernt, werdet glücklich und wehrt euch, wenn es nötig wird“, gab Dieter Andresen den Kindern mit auf den Weg. A.S.