Rhein-Ruhr-Express in Angermund 2200 Einwände gegen RRX-Ausbau
Düsseldorf · Bis Freitag können Bürger Einwendungen gegen die RRX-Planungen in Angermund machen. Die Bürgerinitiative hat 2200 Einsprüche gesammelt.
Die Bürgerinitiative Angermund hat am Dienstag rund 2200 Einwendungen gegen die Pläne zum Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Angermund, die bei ihr abgegeben wurden, an das Amt für Verkehrsmanagement übergeben. Ein Satz Kopien der Schreiben ging zudem an Oberbürgermeister Stephan Keller und an den neuen Verkehrsminister Volker Wissing. „Wir wollen nicht, dass unsere Anliegen nur in Amtsstuben bearbeitet werden, sondern Entscheider sollen auch erfahren, was die Angermunder seit Jahren umtreibt“, sagt Elke Wagner, Vorsitzende der Initiative. Diese fordert eine Einhausung der Strecke, die von vier auf sechs Gleise ausgebaut werden soll.
Die Initiative hatte bei Informationsveranstaltungen Bürgern die Pläne der Deutschen Bahn vorgestellt und geholfen, die entsprechenden Einsprüche zu formulieren. „Ich hatte mit 1000 Einwendungen gerechnet, aber das Ganze ist ein Selbstläufer geworden, und viele haben jetzt verstanden, was der Bau für sie und den Ort bedeutet“, sagt Wagner. Kritisiert werden von der Initiative und den Bürgern unter anderem mangelnder Emissionsschutz und mangelnder städtebaulicher Umgang. „Entweder müssen die Gleise aus Angermund rausgelegt werden oder sie müssen eingehaust werden“, fordert Wagner.
Zeit für eine Neuplanung des RRX in Angermund sei ausreichend vorhanden. Denn zunächst müssten die Genehmigung und der Bau einer Weichenanlage, die sogenannte Wedauer-Kurve, in Duisburg erfolgen. Mit ihrer Hilfe soll der Zugverkehr während der Arbeiten in Angermund umgeleitet werden. Noch bis zum 17. Dezember haben alle Bürger Gelegenheit gegen den Bau des RRX in Angermund Einsprüche einzureichen und damit eventuell die Pläne zu beeinflussen. „Sollten wir keinen Erfolg haben, werden wir den Rechtsweg beschreiten und alle Rechtsmittel ausschöpfen“, sagt Wagner.
Der Rat der Stadt, für den die Frist für Einwendungen in einigen Wochen endet, hat ebenfalls vor, von der Bahn eine Neuplanung der Trassen durch Angermund zu fordern. Dabei sollen „städtebauliche, ökologische und menschliche Maßstäbe“ stärker berücksichtigt werden als in den geltenden planungsrechtlichen Vorgaben. Der Rat will, dass eine Einhausung oder ein Tunnel geprüft werden.
Die Deutsche Bahn erklärt aber, dass beides aus technischen Gründen nicht umsetzbar sei. Eine Einhausung könnte nicht ausreichend tief in die Erde verlegt werden, da die Trasse wieder schnell oberirdisch geführt werden muss, um die Anger überqueren zu können. Damit würde sie mehrere Meter aus der Erde ragen, was keine Verbesserung zu Lärmschutzwänden darstelle. Für die Realisierung eines Tunnels müssten mindestens 15 Häuser abgerissen werden, sagt die Bahn.