Mehrere Wohnbauprojekte entstehen in Benrath Neue Luxuswohnungen an der Südallee
Düsseldorf · Die Neubauplanungsgesellschaft von Salm-Hoogstraeten baut auf einem Grundstück, auf dem noch ein baufälliger Bungalow steht, sechs Eigentumswohnungen. Bei einem ähnlichen Bauprojekt an der Hauptstraße geht es bald weiter.
Verdichten ist das neue Zauberwort, wenn es um fehlenden Wohnraum in den Großstädten geht. Das gilt für Großprojekte wie der Aufstockung von bestehenden Mehrfamilienhäusern der Rheinwohnungsbau in Garath genauso wie bei kleineren Projekten. Bei letztgenannten geschieht es derzeit häufig, dass ein - oft vererbtes - Einfamilienhaus einem Mehrfamilienhaus Platz macht.
Solch ein Projekt entsteht derzeit am Rande des Benrather Musikantenviertels. Auf einem Eckgrundstück an der Chopinstraße/Südallee wird ein alter Bungalow abgerissen. Dort entsteht eine Wohneinheit mit sechs Eigentumswohnungen. Das alte Haus ist bislang hinter hohen Mauern und Hecken verborgen, der Neubau soll sich zur Südallee öffnen.
Ausführender Investor ist die Neubauplanungsgesellschaft von Salm-Hoogstraeten mbH mit Sitz in Dinslaken. „Wir haben vor einiger Zeit den lange leer stehenden Bungalow von den Erben eines bekannten Chefarztes angekauft. Eine Sanierung nach aktuellen Standards mit vertretbarem Aufwand war für das Objekt aus den 60er Jahren nicht möglich. Daher bieten wir hier nun eine Neubaumaßnahme mit sechs Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größen an“, teilt Immobilienfachwirtin Verena Kroppach mit, die für den Vertrieb zuständig ist. Sie ist optimistisch, dass es trotz steigender Bauzinsen und der Entwicklung auf dem Baumarkt mit Rohstoffknappheit und Handwerkermangel eine reibungslose Bauphase geben wird. Trotz dieser Entwicklungen geht man davon aus, dass sich die sechs Wohnungen gut werden vermarkten lassen. Schon jetzt gebe es Anfragen aus der Nachbarschaft, seit ein Bauschild auf das Projekt hinweist, heißt es.
Es werden Preise aufgerufen zwischen 599 999 Euro für 76 Quadratmeter plus Loggia bis 789 000 Euro für 107 Quadratmeter Wohnfläche plus Garten (197 Quadratmeter). „Wir stellen fest, dass offensichtlich während der letzten Jahre viel privates Kapital angesammelt wurde. Der Wunsch, dieses Geld krisensicher in Betongold anzulegen ist groß. Vermehrt werden auch junge Käufer aus der Familie finanziell unterstützt, da den Eltern und Großeltern in unsicheren Zeiten auch kaum noch andere Anlagemöglichkeiten bleiben.“
Angesammeltes Kapital krisensicher in Betongold anlegen
Seit 1993 arbeitet die Neubauplanungsgesellschaft von Salm-Hoogstraeten mbH im Segment der „anspruchsvollen Wohnwünsche“. Die bisher fertiggestellten Immobilien inklusive der zurzeit in Planung befindlichen Objekte belaufen sich nach Angaben des Unternehmens auf circa 160 Millionen Euro. Direkt in der Nachbarschaft an der Flotowstraße hat Salm-Hoogstraeten bereits ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen umgesetzt. Aktuell ist bereits der erste Bagger auf die Zufahrt zur Garage von der Chopinseite aus angerollt, der den Abriss vorbereitet. Auch die Baugenehmigung liegt nach Angaben des Investors bereits vor.
Nach mehreren Wochen Stillstand soll es jetzt auch bei einem ähnlichen Wohnbau-Projekt im hochpreisigen Segment in der Benrather Fußgängerzone weitergehen. Seit einigen Wochen war auf dem Grundstück des früheren Fischgeschäftes nichts mehr passiert. Der Grund: Das Vertriebsunternehmen hat gewechselt. Inzwischen ist die „accentro“ am Start. Dort heißt es auf Anfrage, dass der Vertrieb der sieben Wohneinheiten jetzt gestartet sei. Die Essener Concept-Wohnungsbau baut dort sieben Wohneinheiten und eine Gewerbeeinheit. Angrenzend zur Fußgängerzone entsteht ein Mehrfamilienhaus mit drei Eigentumswohnungen mit einer Quadratmetergröße zwischen 77 und 95 Quadratmeter und einem Ladenlokal im Erdgeschoss. In dem dahinterliegenden Grundstück sollen drei Einfamilien-Reihenhäuser realisiert werden. Die Kaufpreise liegen zwischen 5780 (Gewerbeeinheit mit 66 Quadratmeter) sowie für das Wohneigentum zwischen 6000 und 7050 Euro. Eine Sprecherin von „accentro“ berichtete, dass die Einheiten zum 31. März 2025 bezugsfertig sein sollen.
Auch die Rheinwohnungsbau kämpft derzeit um die Realisierung eines Wohnbauprojektes mit 100 Einheiten an der Regerstraße. Die Vorgabe für preisgedämpften Wohnraum hätte zu frei finanzierten Mieten von 16 Euro pro Quadratmeter geführt, was sich gesellschaftlich nicht abbilden ließe, sagte Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck im September: Nun müsse die Politik überzeugt werden, dass man lieber mehr sozial geförderten Wohnraum umsetze und auf preisgedämpften verzichte.
