Nach der Insolvenz in Düsseldorf Franzen vertraut auf Zusagen von Centrum

Düsseldorf · Die insolvente Centrum-Gruppe hat die Kö-Häuser der Familien Paffrath und Franzen gekauft. Erstere hat den vollen Kaufpreis erhalten, Letztere noch nicht.

Peter Franzen vor dem Haus der Familie an der Kö. Rechts daneben errichtet Centrum einen Neubau.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die Familie Franzen geht fest davon aus, dass sie 2024 an der Schadowstraße 26 in ihr neues Geschäfts- und Bürohaus einzieht. „Man hat uns versichert, dass unser Projekt und die anderen Vorhaben der Centrum-Gruppe in der Düsseldorfer Innenstadt nicht unter der Insolvenz leiden werden“, sagt Geschäftsführer Peter Franzen im Gespräch. Er sehe keinen Grund, daran zu zweifeln. Bislang habe sich Centrum als seriöser und vertrauenswürdiger Partner erwiesen. „Heute Morgen habe ich Informationen von der Baustelle an der Schadowstraße erhalten. Dort ist das Fundament für den Kran gegossen worden.“

Die Centrum-Gruppe hat Anfang Juli Anträge für eine Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Sie betreffen die Holding und weitere zentrale Gesellschaften. Centrum hat den Kö-Bogen II mit dem begrünten Geschäftshaus errichtet und plant im Kö-Block zwischen König- und Steinstraße den Calatrava-Boulevard. Die Gesamtinvestition liegt bei mehr als einer Milliarde Euro. Centrum-Inhaber Uwe Reppegather hat mehr als zehn Immobilien für das Projekt erworben, allein auf der Kö fünf.

An der Schadowstraße 26 errichtet Centrum das neue Geschäfts- und Bürohaus der Franzens.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die Familie Paffrath hat das Haus Kö 46, in dem mehr als 100 Jahre ihre Galerie beheimatet war, bereits im Sommer 2022 mit den letzten Anteilen an Reppegather verkauft. Die Franzens haben nun das Pech, dass ihr Kaufvertrag für das Haus Kö 42 unterschrieben, der Eigentumsübergang aber noch nicht vollzogen ist. Darüber berichtete das Internetmedium Viernull. Dass jedoch noch kein Geld an den Verkäufer geflossen ist, will Peter Franzen nicht bestätigen. Ebenso äußert er sich nicht zum Verkaufspreis, der nach ersten Medieninformationen bei 80 Millionen Euro liegen soll. Klar ist: Platzt der Deal, könnte Franzen auch an der Kö bleiben.

Die Franzens führen mehr als ein Porzellanhaus. 1820 ist das Unternehmen gegründet worden, 1911 erfolgte der Umzug von der Benrather Straße zur Kö. Dort präsentiert man auf 1500 Quadratmetern neben einem Sortiment rund um den gedeckten Tisch Geschenkideen und Interior-Objekte. Die Parkmöglichkeit für die Kunden auf der Kö lobt Franzen. Am neuen Standort gibt es die nicht, zum neuen Konzept gehören Lastenräder und ein E-Smart für die Auslieferung. Das Haus an der Schadowstraße liegt in der Fußgängerzone und hat rund 1300 Quadratmeter, 800 Quadratmeter sind Verkaufsfläche. Da der Serviceanspruch hoch ist und bleibt, ist das Ziel, alle 60 Mitarbeiter mitzunehmen. Die Lauflage hält Franzen für bei weitem besser als auf der Kö. Das Einkaufserlebnis soll greif- und erlebbarer werden. Neben einer Bar zum Testen der Trinkglas-Kollektionen soll es auch eine Live-Showküche geben.