Masterplan in Düsseldorf BV 3 lehnt Gaslaternen-Planung an der Volmerswerther Straße ab

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung sprach sich mehrheitlich dafür aus, auf dem Abschnitt zwischen Aachener Straße und Fritz-Reuter-Straße auf LEDs zu setzen.

Für die Volmerswerther Straße wurde der Masterplan der Gaslaternen von der Bezirksvertretung abgelehnt.

Foto: RP/gaa

Im Jahr 2020 hat der Stadtrat den Masterplan für Düsseldorfs historische Gaslaternen beschlossen. Mit dem Konzept sollen etwa 9850 von den rund 14 000 Gaslaternen im Gesamtbestand erhalten werden. Doch bevor die Verwaltung nun mit der Umsetzung des Masterplans in den ersten Straßen beginnen kann, gibt es für sie auch schon den ersten Rückschlag. Denn die Bezirksvertretung 3 lehnte in ihrer Sitzung am Dienstag die von der Stadt vorgelegte Planung für die Erneuerung der Beleuchtung in der Volmerswerther Straße – im Abschnitt zwischen Aachener Straße und Fritz-Reuter-Straße – nicht nur ab. Es wurde von dem Gremium auch noch direkt ein Antrag der Grünen mehrheitlich beschlossen, zukünftig an dieser Stelle auf Gaslaternen zu verzichten und komplett auf eine LED-Beleuchtung umzusteigen.

Die Bezirksvertreter von CDU, FDP und AfD stimmten gegen den Antrag der Grünen. Vera Esders (Grüne) sagte, dass man jetzt auch keine neue Grundsatzdebatte um die Gaslaternen eröffnen wolle, sondern dass nur bei der Vorlage für die Volmerswerther Straße „das Dilemma“ bei der Umsetzung des Masterplans für die Verwaltung deutlich werde. So wurden vorher die Pläne der Stadt für die Erneuerung der Beleuchtung an der Straße Auf’m Tetelberg von der gesamten Bezirksvertretung problemlos durchgewunken. Doch die Vorlage für die Volmerswerther Straße überzeugte weder bei den Grünen, noch bei der SPD, der Linken und bei Die Partei.

Zurzeit gibt es auf dem Abschnitt zwischen Aachener Straße und Fritz-Reuter-Straße insgesamt 25 Gaslaternen (Ausstoß von 20 925 kg CO2 im Jahr) und neun „normale“ Stromlaternen (Ausstoß von 843 kg CO2 im Jahr). Weil die Netzgesellschaft nun eine Erneuerung des Gasnetzes vornimmt, werden auch die dortigen Gaslaternen betrachtet, die inzwischen die geforderten lichttechnischen Gütemerkmale wie Mindest-Beleuchtungsstärke und Gleichmäßigkeit für diesen Verkehrsraum nicht mehr erfüllen. Es muss aber wegen der verkehrlichen Belastung der Volmerswerther Straße mit Blick auf die Verkehrssicherheit ein entsprechendes Beleuchtungsniveau sichergestellt werden, etwa weil der Anteil an querendem Fuß- und Radverkehr hoch ist, weil sich unter anderem eine Grundschule und eine Kita in der Nähe befinden und weil zwei Bushaltestellen sicher ausgeleuchtet werden müssen.

Das Beleuchtungsniveau
würde noch weiter sinken

Bei einer Erneuerung der Gaslaternen ist laut Verwaltung eine weitere Verringerung des schon heute niedrigen Beleuchtungsniveaus zu erwarten. Deshalb ist es ihr Plan gewesen, zum einen die Gaslaternen auf der Ostseite der Straße abzubauen und durch normale Laternen zu ersetzen, und zum anderen die Gaslaternen auf der westlichen Straßenseite als Gehwegbeleuchtung zu erhalten und zusätzlich in dieser Reihe drei Stromlaternen zurückzubauen und durch neue Gaslaternen zu ersetzen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 244 000 Euro.

Für die Grünen aber hat der Mix der Leuchten an dieser Stelle nichts mehr mit Denkmalwürdigkeit zu tun. Wenn die Leuchten ausgetauscht würden, könne man gleich LEDs einbauen, sagte Esders. Mit der Mischbeleuchtung könne das goldene Licht, das die historischen Gaslaternen ausmache, auf der Straße nicht erzeugt werden. Und wenn das Ganze keinen optischen Wert mehr habe, dann ergäbe auch der höhere CO2-Ausstoß keinen Sinn. Sie betonte zwar noch einmal, dass damit nicht der Masterplan infrage gestellt werde, doch solle die Verwaltung nun ein LED-Konzept für die Volmerswerther Straße ausarbeiten.

Die Stadt hätte sich lieber einen positiven Beschluss gewünscht, da Zeitdruck bestehe und es sich bereits um einen Kompromiss mit den Denkmalschützern und den Interessenvertretern der Initiative Düsseldorfer Gaslicht handele. Nun bleibt abzuwarten, wie es bei anderen Straßen wird.