Gastronomie in Düsseldorf „Kartenzahlung – aber erst ab zehn Euro“

Düsseldorf · In einigen Restaurants ist das Bezahlen mit Karte gar nicht oder erst ab einem bestimmten Betrag möglich. Andere Gastronomen haben dagegen das Bargeld vollständig abgeschafft. Wir haben mit ihnen über die Gründe gesprochen.

Seit ungefähr einem halben Jahr wird im Restaurant Tabouleh in den Schadow Arkaden Kartenzahlung nur noch ab zehn Euro akzeptiert. Für Karim Habre bedeutet das weniger Aufwand, sagt er.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Zwar in vielen, aber längst nicht in allen Düsseldorfer Restaurants ist die Karte ein gern gesehenes Zahlungsmittel. Während einige Gastronomen das Bargeld sogar ganz abgeschafft haben, ist dieses bei anderen weiterhin Pflicht. „Gerade jüngeres Publikum zahlt aber zunehmend mehr mit Karte“, sagt beispielsweise Gastronom und Altstadtwirte-Sprecher Walid El-Sheik. „In unserer Fett Weinbar liegt der Anteil mittlerweile bei 70 bis 80 Prozent.“ In wieder anderen (Altstadt-)Lokalen ist Kartenzahlung erst ab einem bestimmten Betrag möglich. Wir haben mit Gastronomen über ihre verschiedenen Modelle gesprochen.

Karte, aber erst ab zehn Euro

Immer wieder ist es in Restaurants zwar möglich, mit Karte zu zahlen, allerdings erst ab einem bestimmten Betrag. Vor etwa einem halben Jahr hat beispielsweise Karim Habre eine Mindestgrenze von zehn Euro eingeführt. Nur wer im libanesischen Restaurant Tabouleh in den Schadow Arkaden mehr bezahlen muss, kann die Karte nutzen. „Viele Gäste wollten selbst Kleinigkeiten, zum Beispiel eine Cola, mit Karte zahlen“, so Habre.

Auch wenn die Transaktionssummen klein seien, läppere sich das am Ende des Jahres. Der Aufwand im Büro werde damit für ihn ebenfalls größer. „Erst wollten wir nur das Bezahlen mit der Visa-Karte einschränken“, so Habre. „Damit kommt das Geld erst nach einer Woche aufs Konto.“

Im Ohme Jupp an der Ratinger Straße ist eine Kartenzahlung erst möglich, wenn mindestens 50 Euro ausgegeben werden. Gerade im Sommer, wenn das Altbier auch an große Gruppen auf der Terrasse ausgeschenkt wird, sei das übersichtlicher und gehe schneller, sagt Betreiber Zeljko Marijancevic.

Nur Karte

Im vergangenen Jahr hat das Naniwa mit Filialen an der Klosterstraße und an der Oststraße auf die ausschließlich digitale Zahlungsweise umgestellt. Das läuft nach Angaben von Masao Kobayashi, dessen Familie die gut besuchten Restaurants betreibt, super. Zum einen verzichte er wegen der Sicherheit auf Münzen und Scheine seiner Gäste, erklärt Kobayashi. Zum anderen sei aber auch die Anfälligkeit für Fehler geringer. „Bei uns muss das Bezahlen oft schnell gehen und dann kann es passieren, dass beispielsweise versehentlich zu viel Wechselgeld herausgegeben wird“, so der Düsseldorfer. Auch im The Paradise Now von Walid El-Sheik im Hafen ist nur Kartenzahlung möglich. „Das finden 90 Prozent der Leute gut, zehn Prozent aber überhaupt nicht“, so der Gastronom. Er selbst begrüße die Kartenzahlung. Die Transaktionsgebühren seien gering und zudem bei Girokarten mit dem jeweiligen Geldinstitut verhandelbar. In El-Sheiks weiteren Lokalen ist neben Kartenzahlung aber auch die Barzahlung möglich – zum Beispiel in der Fett Weinbar an der Hunsrückenstraße.

Nur Bares

Im Café „Cakes by Inas“ an der Birkenstraße steht es schon an der Eingangstür: Nur Barzahlung ist möglich. „Zu uns kommen viele niederländische Gäste oder solche, die uns beispielsweise von Tiktok kennen“, sagt Betreiberin Inas Abdulla. „Die sind dann manchmal schon schockiert, dass sie nicht mit Karte zahlen können.“ Ernsthaftere Probleme hat es aber nach Angaben der Düsseldorferin bisher mit der Barzahlung nicht gegeben. „Bei uns direkt gegenüber ist ein Geldautomat, an dem die Gäste abheben können“, so Abdulla. Warum sie keine Kartenzahlung anbietet? „Wir sind mit unserem Café in der Corona-Zeit gestartet“, sagt sie. Nur fünf Wochen nach der Neueröffnung habe das „Cakes by Inas“ bereits wieder für ein halbes Jahr schließen müssen. „Damals hat sich die Zahlungsmethode einfach nicht ergeben.“ Aus Abdullas Sicht hat das Bargeld Vorteile: „So muss ich nur einmal zur Bank, um das Geld einzuzahlen“, sagt sie. Auch anfallende Transaktionsgebühren seien für sie ein Grund, keine Kartenzahlung anzubieten. Je nach Anbieter betragen diese einen niedrigen Cent-Betrag.