Düsseldorf: „Jazz im Hofgarten“ feiert Jubiläum
Seit 40 Jahren organisiert Peter Weiss das Festival. Er hat es geschafft, die Veranstaltung mit ein paar kleinen Änderungen auf Erfolgskurs zu bringen.
Düsseldorf. Seit vier Jahrzehnten organisiert Peter Weiss den „Jazz im Hofgarten“ und gehört schon längst zum Urgestein der Düsseldorfer Musikszene. In Norddeutschland geboren, aufgewachsen in Düsseldorf, mischte er schon in den 60ern im Düsseldorfer Jazzleben mit. Sein klassisches Musikstudium brach er ab. Zugunsten einer Jazz-Ausbildung bei dem holländischen Schlagzeuger und Doldinger-Mitstreiter Cees See in Remscheid. Mit 29 Jahren hat er sein erstes Festival organisiert, inzwischen ist er 69 Jahre alt.
„Bisher waren etwa 150 000 Besucher bei den 300 Konzerten bei uns“, sagt der künstlerische Leiter des Events. Außerdem ist er sicher: „Nirgendwo sonst in der Region ist es möglich, Stars wie Joe Zawinul, John Abercrombie, Al Foster, Maceo Parker oder Helge Schneider bei freiem Eintritt live auf der Bühne zu erleben.“
2001 war für Weiss das entscheidende Jahr. „Dann haben wir neben dem Jazz auch die Weltmusik im Programm aufgenommen und die Besucherzahlen haben sich verdoppelt.“ Für ihn ist neben der Musik vor allem die Location ausschlaggebend. Eine Bierbude sucht man vergeblich. Es gibt lediglich Mineralwasser, zur Verfügung gestellt von den Stadtwerken. „Diese Veranstaltung ist ein Unikat und die Atmosphäre ist einzigartig. Umsonst und draußen und daher überhaupt nicht kommerziell.“ Der Etat der Veranstaltung beträgt 25 500 Euro und wird komplett von der Stadt Düsseldorf übernommen.
Am 28. Juli geht es los und dann gibt es an vier aufeinanderfolgenden Samstagen jeweils um 15 und 16 Uhr ein Konzert. Den Anfang machen die „Eurasians 5“. Eine internationale Band, in der ein Teil der Musiker und Musikerinnen stark mit der Kultur des eigenen Landes und ihren Folk-Elementen verbunden ist, während der andere Teil im europäisch-amerikanischen Jazz zuhause ist. Anschließend stehen Jazzpool NRW auf der Bühne.
Der Geheimtipp von Weiss steht aber am 4. August um 15 Uhr auf der Bühne. „Dagadana“ führt seit acht Jahren erfolgreich Elemente der ukrainischen und polnischen Kultur durch Jazz, Elektronik und Weltmusik zusammen. Das neueste Album „Meridian 68“ wurde gerade mit dem polnischen Grammy Award ausgezeichnet.
Ab 16 Uhr spielt das „Aly Keita Trio“ spektakuläre afrikanischer Rhythmik, Polyphonie und Elementen des Jazz und verbindet diese zu einer Klangwelt.
Am Samstag, den 11. August spielen um 15 Uhr „Amants De Lulu“, anschließend um 16 Uhr das „Jan Prax Quartet“.
Den Abschlusssamstag eröffnen am 18. August um 15 Uhr Philipp van Endert und Björn Thoroddsen, danach kommt „Tan“ auf die Bühne.