4 Blondes: Ines spielt blond, nicht blöd

Einige Szenen der Serie „4 Blondes — Das Tagebuch der Luxusfrauen“ spielen in Düsseldorf. Die WZ traf Darstellerin Ines.

Düsseldorf. Eine Stadt, vier Blondinen und jede Menge Geld: In der Mode-Metropole Düsseldorf genießen Jasna, Nina Kristin, Michaela und Ines das Leben der Reichen und Schönen.

Neben ihrer Haarfarbe verbindet sie vor allem die Sucht nach Luxus — mit diesen Worten wollte der Fernseh-Sender Sixx im Juni Interesse an seiner Serie „4 Blondes — Das Tagebuch der Luxusfrauen“ wecken.

Mit Erfolg: Seit dem 13. November strahlt der Sender allwöchentlich weitere sechs Folgen rund um das Leben der vier finanziell liquiden Frauen aus. Ein bisschen „Sex and the City“ in Düsseldorf?

„Nein, die Serie soll nicht nur eine Altersgruppe ansprechen, sondern Frauen in jedem Alter“, sagt Ines, die mit 47 Jahren die Älteste der Clique ist. Ihre Kolleginnen sind jünger: 37, 28 und 22 Jahre. „Ich habe es genossen, die Serie zu drehen. Mir hat das Spaß gemacht“, sagt Ines, die auch eine weitere Staffel drehen würde.

Ines über Diplomatie im Job und warum es sich lohnt, auch mal „blond und blöd“ zu spielen.

Im realen Leben ist sie vor kurzem von Düsseldorf nach Köln gezogen, kommt aber immer wieder gern in die Landeshauptstadt und fühlt sich auch wie ein echtes „Düsseldorfer Mädche“.

Das Motto der Geschäftsfrau, die ihr Geld mit Haarspangen und teuren Hunde-Accessoires verdient hat, ließ der Sender vor Start der Serie per Pressemitteilung verlauten: „Man spielt manchmal blond und blöd, damit man weiterkommt.“ Im wahren Leben ist also Diplomatie angesagt? „Ja, ich muss mein Geld schließlich selber verdienen. Wenn ich da immer nur hart durchgreifen würde . . .“, gibt sie zu bedenken.

Ines ist die Älteste in der Gruppe der „4 Blondes“, doch ist — und das ist bemerkenswert für ein TV-Format, das ansonsten wenig Denkanstöße liefert — gerade sie es, die in der Sendung Sätze sagt wie: „Schönheits-Operationen? Brauche ich nicht.“

Währenddessen lassen sich die wesentlich jüngeren Kolleginnen vor laufender Kamera fröhlich Botox in die Lippen spritzen. Nötig, das findet auch Ines, haben die Damen das freilich nicht, aber sie haben halt das Geld dafür.

Ines investiert ihre selbst verdienten Millionen lieber in Chanel — sowohl in das Modelabel als auch in ihren gleichnamigen Hund: 100 000 Euro sollen es bereits sein, die sich Ines den Vierbeiner und seine schicken Accessoires hat kosten lassen. Klar, eine Leine besetzt mit Diamanten ist halt ein kleines Vermögen wert. Moralisch darf man dies freilich verwerflich finden, doch wie reagiert die 47-Jährige auf solche Vorwürfe?

„Wenn ich ein Kind bekommen hätte, hätte mich das bereits ein Einfamilienhaus gekostet“, sagt sie. Würde man einem Mann, der — stereotyp gedacht — für neue Golfschläger ähnlich viel Geld investieren würde, die gleiche Frage stellen?

Die Quoten für die Serie indes sind schlecht. Im Internet stellt sich mancher Zuschauer selbst an den virtuellen Pranger und schreibt: „Ich schäme mich dafür, eingeschaltet zu haben.“ Anders sehen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus.

Die Facebook-Seite der vier Blondinen zählt derzeit zwar weniger als 500 Fans, doch die wissen, was sie von der Frauen-Clique wollen: die Herren mehr nackte Haut und die Damen vor allem Modetipps. Dem kommt das Format entgegen, denn nicht weniger oder mehr bekommen die Zuschauer: viel Mode, viel nackte Haut und den ein oder anderen Spruch, der selbst für die vorlaute Samantha in der Serie „Sex and the City“ zu niveaulos gewesen wäre.