Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss Fleher Brücke: Je zwei Spuren

Flehe. · Zwei Fahrspuren in jede Richtung sollen an die Brückeninnenseite gelegt werden – bis der Abriss erfolgt. Für den Neubau wurde mit einer Raumanalyse begonnen.

Die Fleher Brücke muss trotz Sanierung abgerissen werden.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auf der Fleher Brücke auf der Autobahn 46 zwischen Düsseldorf und Neuss stehen in beide Fahrtrichtungen jeweils wieder zwei Fahrspuren zur Verfügung. Jochen van Bebber von der Autobahn GmbH, die sich seit dem Jahreswechsel als Nachfolger des Landesbetriebs Straßen NRW um Autobahnen in Nordrhein-Westfalen kümmert, hatte bereits zu diesem Wochenende auf die feste Einrichtung der Zwei-plus-zwei-Fahrspuren auf der Innenseite der Rheinbrücke gehofft, um die Außenseiten des schadensanfälligen Bauwerks zu entlasten. Wegen des angekündigten dafür ungeeigneten Wetters nimmt er nun das darauffolgende Wochenende ins Visier.

Der Zustand mit zwei Fahrspuren in jede Fahrtrichtung soll nun so lange bestehen bleiben, bis die Brücke abgerissen wird. Wann das passiert, konnte van Bebber auf Anfrage aber nicht sagen – und wollte auch nicht darüber spekulieren. Im November habe man den Planungsauftrag erhalten und inzwischen mit der Raumanalyse begonnen.

Bürgerbefragung für weitere Planung geplant

Dabei wird das Brückenumfeld unter anderem mit den langen Vorlandbrücken, dem Wasserschutzgebiet und dem Naturschutzgebiet begutachtet. „Wenn wir Ergebnisse haben, werden wir mit ihnen transparent umgehen, um in die Diskussion zu kommen“, sagt van Bebber und kündigt nach der Analyse des Umfelds eine Bürgerbefragung für die weitere Planung an. Bis es so weit ist, werde es aber vermutlich noch ein Jahr dauern.

Dass die Rheinbrücke abgerissen werden muss, wurde Mitte November bekannt. Ein neues Gutachten schloss damals die Öffnung von wieder sechs Spuren aus, obwohl die Fleher Brücke in den Monaten zuvor saniert worden war.

Im April 2018 waren bei Routinekontrollen Risse in den Trägern der an den Rändern überstehenden Fahrbahnplatte festgestellt worden. Bis zum Brückenabriss werden weitere Untersuchungen zur Sicherung an dem Bauwerk vorgenommen. Die Brücke wurde nach Angaben von Straßen NRW von 1976 bis 1979 für rund 94 Millionen Mark errichtet. Laut van Bebber hat der verbaute Stahl der Autobahnbrücke nicht die Qualität von heutigem, weshalb es zu den Problemen auf der viel befahrenen A 46 gekommen ist. Mit der Fertigstellung des Neubaus wird vermutlich Mitte der 2030er-Jahre gerechnet, so lautete eine vorsichtige Prognose Ende des vergangenen Jahres.