Stadtentwicklung Düsseldorf: Quartier 8 stellt sich der Nachbarschaft vor

Düsseldorf · Seit einem Monat arbeiten Künstler und Handwerker im Quartier 8 an der Schwelmer Straße zusammen und stellen erste Ergebnisse aus.

Frank Moldenhauer (v.l.), Joachim Johännig, Julia Cicek, Bernard Forand, Petra Knoblauch und vorne Enju im Innenhof des Quartier 8.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

An der Schwelmer Straße hingen vergangene Woche an allen Türen Einladungsflyer. Das Quartier 8, das es seit rund einem Monat im Innenhof des Hauses mit der Nummer 8 gibt, stellte sich mit einem kleinen Weihnachtsmarkt der Nachbarschaft vor. „Viele hier haben uns sowieso schon gehört, wenn wir hier gearbeitet haben“, erklärte Jo Johänning, der hier jeden Besucher persönlich begrüßte: „Jetzt wollen wir den Leuten auch mal zeigen, was wir hier eigentlich machen.“

Bei der Eröffnung am Samstag um 11 Uhr schauten erste Passanten rein, während noch an den Ständen gearbeitet wurde. Die Garagentore waren dekoriert und in der Mitte des Hofs gab es einen Stand mit Waffeln und Glühwein. In den Garagen wurden derweil aus Beton gefertigte Adventskränze oder geschweißte Metallskulpturen ausgestellt und teilweise zum Verkauf angeboten.

Die Zusammenarbeit inspiriert zu neuen Projektideen

Durch diese zwei Tage der offenen Tür sollten die Nachbarn die Möglichkeit bekommen, hinter die Kulissen des Quartier 8 zu blicken und den Coworking-Space in einem ausrangierten Garagenhof näher kennzulernen. In den Garagen, in denen früher Autohändler ihre Wägen lagerten, wollte sich Johänning nun einen Ort für kreative Geister schaffen und suchte sich nicht die meist zahlenden Mieter, sondern die kreativsten. So mieteten sich jetzt Handwerker aus sehr unterschiedlichen Bereichen ein, um einen festen Platz zum Arbeiten zu haben, sich gegenseitig zu helfen und miteinander Zeit zu verbringen. Das nebeneinander arbeiten sei sehr fruchtbar, auch wenn die meiste Zeit jeder für sich ist und die Künstler und Handwerker an verschiedenen Projekten arbeiten, wie Bernard Forand erzählt: „Man inspiriert sich immer gegenseitig zu neuen Ideen, sobald man sich erzählt, was man gerade so macht.“

Auch ein Filmemacher hat sich hier angesiedelt

So stellt er zum Beispiel den anderen seine Schweißmaschine zur Verfügung, während die wiederum ihn auf Ideen für ausgefallene Möbelstücke bringen. Eine Auftragsarbeit wurde schon zu zweit angefertigt: Ein Tisch, bei dem Bernard Forand die metallenen Tischbeine zusteuerte und die Betonplatte von Handwerker Frank Moldenhauer angefertigt wurde. Im Quartier 8 ist aber nicht nur Platz für klassisches Handwerk, sondern auch für den Filmemacher Björn Tessnow der seine Garage als kleines Studio nutzt.

„Ich finde es immer toll, wenn sich Leute einen kreativen Freiraum schaffen“, sagte die 24-jährige Lisa Scherf aus der Nachbarschaft, die sich ebenfalls in den Innenhof traute, um die verschiedenen Kunsterzeugnisse zu begutachten. Der Tag der offenen Tür erreichte also, was er sollte – selbst wenn sie sich letztlich keines der ausgestellten Stücke kaufte.