NRW Kinos und Theater bereiten Öffnungen vor
Düsseldorf · Die Sehnsucht nach Kultur ist groß, und endlich ist es in greifbarer Nähe, dass die Häuser wieder öffnen dürfen. Doch der Überschwang hält sich in Grenzen.
(bpa/lod/ujr) Theater und Kinos dürfen an diesem Freitag in Düsseldorf wieder öffnen. Maximal 250 Zuschauer sind in Innenräumen zugelassen, die Sitzordnung wird nach Schachbrettmuster vorgenommen. Ein Überblick.
Bei der Wiedereröffnung der Filmkunstkinos ist Geschäftsführer Nico Elze hin und her gerissen. Wie viele Besucher sind im Kinosaal erlaubt, müssen die Gäste eine Maske am Platz tragen, dürfen Getränke verkauft werden – „alles noch zu unsicher“, sagt Elze. Daher plant er für Bambi, Cinema, Metropol, Atelier und Souterrain die Eröffnung für den 1. Juli. Sicher ist, dass das Open-Air-Kino im Biergarten Vier Linden am Freitag, 18. Juni, startet.
Auch der Ufa-Palast am Hauptbahnhof startet am 1. Juli. „Wir müssen nun die Technik prüfen, das Haus reinigen, die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen und Ware einkaufen“, sagt Inhaber Sebastian Riech. Früher zu öffnen wäre nach der neue Corona-Schutzverordnung zwar möglich, „aber wir haben keine aktuellen Filme, die werden von den Filmverleihern erst Ende Juni geplant“.
„Wir haben aufgrund der Tatsache, dass uns dieses Hin und Her immer viel Geld gekostet hat – 15 000 Euro – entschieden, erst mit der nächsten Spielzeit wieder anzufangen“, sagt René Heinersdorff, Chef des Theater an der Kö in den Schadow Arkaden. „Da simmer wieder“ heißt das Stück, das von 26. August an für vier Tage auf der Open-Air-Bühne vor dem Schauspielhaus zu sehen dein wird. Parallel geht es am 27. August mit „Extrawurst“ im Theater an der Kö weiter. Für Heinersdorff stellen sich noch viele Fragen. „Wen dürfen wir einlassen? Wie viele dürfen in unseren Saal? Und haben die Leute das Vertrauen, zu kommen? Vielen ist ja gar nicht klar, was für ein ausgefeiltes Lüftungskonzept wir zum Beispiel haben.“
Die Komödie an der Steinstraße möchte am letzten oder vorletzten Juni-Wochenende mit vermutlich sechs Aufführungen von „Der Bär/Der Heiratsantrag“ öffnen. Die Komödien-Klassiker von Anton Tschechow handeln von dem, was Männer und Frauen verbindet oder trennt. Theaterchefin Verena Wüstkamp will erst wieder nach der Sommerpause durchstarten, bis Jahresende auf jeden Fall an der Steinstraße.
Christiane Reichert plant die Wiedereröffnung des Theaters an der Luegallee für den 17. Juni. „Ich warte noch eine Konferenz mit Kulturamt und Stadt ab, ob ich alle Regeln richtig verstanden habe und mein Konzept stimmig ist“, erklärt sie. Die Theaterleiterin habe gestern geweint, wie sie sagt, „weil das jetzt natürlich alles wieder sehr plötzlich kommt, aber jetzt ist mein Kampfgeist wieder
erwacht“.