Verkehr in Düsseldorf Höherweg-Sperrung soll von Dauer sein
Düsseldorf · Die Verwaltung bewertet den Testbetrieb mit der Sperre am Kreisverkehr Albertstraße nach Auswertung von Verkehrszählungen als positiv.
Der Durchgangsverkehr am Kreisverkehr Albertstraße (Höherweg) ist seit Jahren ein wiederkehrendes Thema. Nachdem 2017 kleine bauliche und verkehrslenkende Maßnahmen nicht zu einer wirklichen Verhinderung von Schleich- und Schwerlastverkehr geführt haben, hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss 2019 die temporäre Änderung der Verkehrsführung im betroffenen Wohngebiet beschlossen. Diese wurde im Juni 2020 durch eine Diagonalsperre umgesetzt. Der Testbetrieb sollte gemäß Beschlusslage solange fortgeführt werden, bis auf Grundlage von neuen Verkehrserhebungen beurteilbar ist, wie sich die Situation durch die Maßnahme verändert hat.
Doch dann kam Corona, und eine aussagekräftige Beurteilung schien nicht möglich, also wurde der Testbetrieb verlängert. Um die genauen Auswirkungen auf das Straßenverkehrsnetz beurteilen zu können, wurde die Teilsperrung mit einer Verkehrszählung begleitet. Und tatsächlich liegt nach langem Warten jetzt endlich eine Auswertung vor, die der Bezirksvertretung 2 am heutigen Dienstag, 20. Februar, vorgelegt wird.
Im Rahmen der Maßnahme wurde im vergangenen Jahr entsprechende Zählungen an folgenden Knotenpunkten durchgeführt: Höherweg/ Kettwiger Straße, Kettwiger Straße/ Behrenstraße, Gerresheimer Straße/ Mettmanner Straße sowie Erkrather Straße/ Albertstraße. Die neuen Zahlen wurden sodann in Vergleich zu Zählungen aus den Vorjahren gesetzt.
Durch die Diagonalsperrung des Kreisverkehres wurde die Hauptrichtung des Kfz-Verkehrs von der Automeile kommend geradeaus durch den Höherweg unterbunden. Dadurch konnte laut Amt für Verkehrsmanagement insgesamt eine deutliche Reduzierung des Kfz-Verkehrs in dem Wohngebiet erreicht werden.
In der Albertstraße habe sich die Verkehrsmenge nicht signifikant verändert und liege im Toleranzbereich von Zählungen. Auf der Mettmanner Straße sowie der östlichen Behrenstraße sei es hingegen zu signifikanten Erhöhungen der Verkehrsmenge gekommen. Auf dem Lastring (Kettwiger Straße/ Werdener Straße) wiederum konnten keine gravierenden Veränderungen festgestellt werden.
Auch aus der Bevölkerung wurden Reaktionen eingeholt: Die bei der Fachverwaltung während des Verkehrsversuchs telefonisch und schriftlich eingegangenen Rückmeldungen seien weitestgehend in den ersten Monaten eingegangen, „und die waren überwiegend negativ“. Die Reaktionen hätten sich zum einen auf einen vermehrten Durchgangsverkehr in der Albertstraße, aber auch auf die widerrechtliche Durchfahrung der Anliegerstraße Engelbertstraße und die Erhöhung des Parksuchverkehres bezogen. Um den Schleichverkehr auf der Engelbertstraße zu verhindern, wurden daraufhin Knickpoller aufgestellt, die das Linksabbiegen erschweren.
Des Weiteren wurde der Rückstau am Knotenpunkt Behrenstraße/ Dorotheenstraße bemängelt, insbesondere bei der Durchführung der gleichlaufenden Kanalbaumaßnahme auf der Behrenstraße. „Im Vorjahr gingen dann keine Beschwerden mehr ein, die Situation hat sich stabilisiert“, so die Verwaltung. Offenbar hatten sich die Anwohner nach so langer Zeit mit der Situation arrangiert.
Bei der Auswertung der Verkehrszählung hat die Stadt demnach festgestellt, „dass der Verkehr sich im Wohngebiet insgesamt reduziert hat“. Ein Mehrverkehr in der Albertstraße habe anhand der Verkehrszählung im Frühjahr 2023 nicht nachgewiesen werden können, und die höheren Verkehrsbelastungen der Mettmanner Straße sowie der Behrenstraße sind nach Einschätzung der Verwaltung „verträglich“.
Die Verwaltung empfiehlt der Bezirksvertretung 2 daher die Änderung der Verkehrsführung am Kreisverkehr Albertstraße/ Höherweg beizubehalten. Somit wäre der fast dreijährige Testbetrieb der Polleranlage dann endgültig auf Dauer angelegt.