Ordnungsamt in Düsseldorf Viele reagieren bei Kontrollen aggressiver
Düsseldorf. · Die Stimmung bei den Bürgern hat sich nach dem Eindruck der Außendienstkräfte geändert und ist tendenziell aggressiver geworden. Die Uneinsichtigkeit erfolge bei den Corona-Kontrollen durch alle Bevölkerungsschichten.
(gaa) Die Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) der Stadt berichten, dass bei ihren Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Auflagen die Stimmung der Bürger gegenüber den Einsatzkräften „tendenziell aggressiver geworden“ ist. Nur wenige Betroffene reagierten angemessen und zeigten Verständnis für die Kontrollen und Ansprachen, teilte ein Stadtsprecher mit.
Die bundesweit schärferen Regeln seit dem vergangenen Montag seien den Bürgern bekannt. „Das äußert sich dahingehend, dass größere Personengruppen schon dann, wenn sie die Einsatzkräfte sehen, buchstäblich flüchten“, sagt der Sprecher. Bisher wurden vom OSD keine Verstöße gegen die verschärfte Kontaktbeschränkung geahndet. Seit Beginn der Pandemie erhob die Stadt aber inzwischen Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 480 000 Euro, sei es wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht oder gewerberechtlicher Verstöße.
Bei Kontrollen, zum Beispiel der Maskenpflicht, zeigen sich die Betroffenen laut Sprecher zunächst einsichtig und ziehen den Schutz nach Ansprache ordnungsgemäß an oder holen diesen aus der Tasche. Erst wenn sie ihre Personalien nennen sollen und dann merken, dass ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro droht, „reagieren die Betroffenen uneinsichtig, erachten die Verhängung eines Verwarnungs- oder Bußgeldes als unverhältnismäßig und äußern dies auch unmissverständlich“.
Zunächst werde die Herausgabe der Personalien dann sehr häufig verweigert, schließlich würden sie nur unter Protest genannt. Das ziehe sich durch alle Bevölkerungsschichten. „Von unbeteiligten und sich rechtstreu verhaltenden Passanten hingegen werden die Kontrollen überwiegend positiv aufgenommen, was den Einsatzkräften teilweise auch mitgeteilt wird“, berichtet der Stadtsprecher.
Düsseldorfs Nachbar-Kreis Mettmann hat eine Sieben-Tage-Inzidenz über 200, für die Einwohner des Kreises könnte möglicherweise bald die 15-Kilometer-Regel greifen. Das aber würde seitens des OSD-Personals auf dem Stadtgebiet der Landeshauptstadt nicht kontrolliert werden können.