War es Notwehr? Tödlicher Streit in Düsseldorfs Altstadt: Verdächtiger stellt sich
Düsseldorf · Überraschende Wende im Fall um einen tödlichen Streit in der Düsseldorfer Altstadt. Ein zunächst Tatverdächtiger hat sich knapp eine Woche nach dem Vorfall gestellt - und ist nach seiner Aussage wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
Nach einem tödlichen Streit in der Düsseldorfer Altstadt hat sich ein Tatverdächtiger der Polizei gestellt. Er wurde nach seiner Vernehmung allerdings wieder entlassen. Der junge Mann hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ausgesagt, vom späteren Opfer angegriffen worden zu sein - und sich gewehrt zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hielt sich mit offiziellen Aussagen zurück. Details „zum Verlauf der Auseinandersetzung“ wolle man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt geben. „Da ein dringender Tatverdacht nach dem Ergebnis der Ermittlungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht begründet werden kann, wurde der Mann nach Abschluss der Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen.“
Zum Alter des Mannes machten die Behörden keine Angaben. Laut „Bild“-Zeitung ist er wie das Opfer 19 Jahre alt. Nach dpa-Informationen hatten die Ermittler eine gute Beschreibung des jungen Mannes, der in der Nacht zum vergangenen Samstag unter anderem durch seine Kleidung aufgefallen war. Es soll bereits konkrete Spuren zu ihm gegeben haben.
19-Jähriger verblutete nach Streit in der Düsseldorfer Altstadt
Vor einer Woche war ein junger Mann (19) aus Bottrop am Düsseldorfer Burgplatz mit einer abgebrochenen Flasche schwer verletzt worden. Er starb in der Klinik. Laut Obduktion hatte die Flasche sein Herz verletzt, worauf der 19-Jährige verblutete.
Wie es am Freitag aus Ermittlerkreisen hieß, ist die Aussage des Verdächtigen stimmig. Er wurde daher wieder auf freien Fuß gesetzt.
Der ums Leben gekommene 19-Jährige hinterlässt eine hochschwangere Verlobte. Die Entbindung sei in einem Monat geplant, sagte der Anwalt der Familie des Opfers.
Gewalt und Randale ist seit Monaten ein Problem in der Düsseldorfer Altstadt, die wegen ihrer vielen Kneipen auch „längste Theke der Welt“ genannt wird. Die Stadtverwaltung hatte zwei Tage vor dem tödlichen Vorfall eine neue Sicherheitsoffensive angekündigt.