Bahnverkehr Bauarbeiten am Bilker S-Bahnhof
Düsseldorf · Die Arbeiten für den Regionalhalt haben begonnen und auch der Aufzug soll bald wieder funktionieren.
Große Baumaßnahmen sind oft mit Unbequemlichkeiten verbunden. Sind sie einmal abgeschlossen, können sie Verbesserungen bringen. Das trifft sicherlich auf den Bau des zusätzlichen zweiten und 215 Meter langen Bahnsteiges für die Züge des Regionalverkehrs am S-Bahnhof Bilk zu. Die ersten Arbeiten sind nun zu sehen, Bagger werden an der Böschung nahe der Bilker Arcaden eingesetzt. Ein Überblick zum aktuellen Stand des Verkehrsprojektes:
Welche Arbeiten laufen aktuell? Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn haben die Arbeiten termingerecht im Februar begonnen. In der derzeitgen Bauphase 1 finden Tiefbauarbeiten für die Verlegung der Kabel statt. Zudem werden an den künftigen Signalstandorten Kampfmittelsondierungen durchgeführt.
Im Rahmen der Bauphase 2 ab April werden drei Weichen verschoben bzw. neu eingebaut und die Oberleitungsanlage erneuert. Der Baubeginn für zwei Regenrückhaltebecken ist dann ebenfalls vorgesehen sowie Anpassungen an der Signalanlage.
Welche Auswirkungen hat dies für die Fahrgäste? Auf WZ-Anfrage erklärt eine Bahnsprecherin: „Es wird eine Totalsperrung zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Neuss Hauptbahnhof mit Umleitungen und Schienenersatzverkehr geben.“ Dies gilt vom 13. April (2 Uhr nachts) bis 24. April, also in den Osterferien und noch einmal am 8./9. Mai. In den Wochen dazwischen können während der Bauarbeiten die meisten Züge über die S-Bahn-Gleise geführt werden. Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stimmen derzeit, so eine VRR-Sprecherin, noch die Ersatzkonzepte für die Kunden ab und werden Details rechtzeitig bekannt geben.
Wer wird von dem Regionalhalt profitieren? Nach wie vor geht die Bahn von einer Inbetriebnahme Ende des nächsten Jahres 2020, zum Fahrplanwechsel, aus. Laut VRR gilt immer noch die Zahl von 10 700 Fahrgästen, die täglich am Bilker S-Bahnhof ein- und aussteigen. Wenn der Regionalhalt fertig ist, rechnet die Bahn damit, dass sich die Zahl der Fahrgäste auf 21000 verdoppeln lässt. Denn die Pendler der Regionalzüge aus Aachen, Dortmund, Grevenbroich oder Venlo müssen dann nicht mehr bis zum Hauptbahnhof durchfahren.
Viele RE-Linien (RE 4, RE 6, RE 13, RE 10 und RB 38) halten dann in Bilk. Die Fahrgäste können dann dort in die Bahnen der „Wehrhahnlinie“ umsteigen, um weiter in die Düsseldorfer Innenstadt oder auch in den Süden beispielsweise zur Uniklinik zu fahren. Der VRR hatte bei der Vorstellung des Projektes eine Zeitersparnis von zehn Minuten im Durchschnitt errechnet.
Was kostet das Projekt? Vor drei Jahren waren gut 25 Millionen Euro für den Ausbau veranschlagt worden, 2018 stieg der Betrag auf 33 Millionen Euro an. Diese Zahl gilt auch noch aktuell. Die Kostensteigerung begründet die Deutsche Bahn AG unter anderem mit „umfangreichen aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen, die zusätzlich durchgeführt werden“. So seien auf der Nordseite der Bahnanlagen zwei zusätzliche Schallschutzwände mit einer Länge von 630 und 175 Metern vorgesehen.
Und wann ist endlich der neue Aufzug am S-Bahnhof Bilk eingebaut und geht in Betrieb? Der seit 2016 fehlende Aufzug im Bahnhofsbereich am Eingang Friedrichstraße ist ein Hauptärgernis vieler Kunden, denn eine Rolltreppe gibt es in der nicht gerade einladenen Station ebenfalls nicht. Seit Jahrzehnten fiel der Aufzug zu den Gleisen immer wieder aus, dann folgte stets ein langes Warten auf die Ersatzteile und deren Einbau. Deshalb entschied sich die Deutsche Bahn, einen neuen Aufzug einzubauen. Doch diese Arbeiten brauchen Zeit, da einige nur in den Sperrpausen gemacht werden können, wenn die Gleise gesperrt sind. Doch bis zur Eröffnung des Regionalhaltes müssen die Kunden nicht auf den Aufzug warten. Eine Bahnsprecherin sagt: „Er wird im zweiten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen.“