Verkehr Rheinalleetunnel Richtung Innenstadt ist ab Donnerstag gesperrt

Düsseldorf · Suche nach Bomben läuft. Doch erst Samstag steht fest, ob in Heerdt evakuiert und entschärft werden muss.

Die Zufahrt zum Rheinalleetunnel und der Tunnel werden in Richtung Rheinkniebrücke ab Donnerstag gesperrt.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Es bleibt spannend, ob wirklich Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, aber die dafür notwendigen Sperrungen und entsprechende Umleitungen für den Verkehr sind unumgänglich: Im Zuge des Umbaus des Heerdter Lohwegs, der bis Februar 2022 einen direkten Anschluss an die Bundesstraße B 7 bekommt, gibt es im Baustellenbereich zwei Kampfmittel-Verdachtspunkte. Sie befinden sich in Heerdt, an oder unter der Brüsseler Straße und am Simon-Gatzweiler-Platz. Das hatte die Auswertung von Luftbildern ergeben. Ob es sich um harmlose metallische Gegenstände oder aber gefährliche Fliegerbomben handelt, wird laut Stadt vorraussichtlich erst am Samstagmittag feststehen. Bis dahin wird in einer bis zu neun Meter tiefen Baugrube vorsichtig nach den Kriegsbomben gesucht.

Mögliche Evakuierung am Sonntag: Für den Fall, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung eine Bombe entschärfen muss, soll dies am Sonntag, 21. Juni, passieren. Je nach Größe der Fliegerbombe müssten dann, so teilt es die Stadt mit, 5000 bis 10 000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser während dieser Zeit verlassen. Im Umkreis der möglichen Bombenfunde befindet sich auch die Schön-Klinik. Im Vorfeld haben deshalb die Feuerwehr, Gesundheitsamt und Klinikleitung eine eventuelle Evakuierung aller Patienten und Mitarbeiter vorbereitet. Auch der Vodafone-Campus am Ferdinand-Braun-Platz wäre von einer Evakuierung betroffen. Auch dort wurde diese vorbereitend mit allen Beteiligten abgestimmt, damit sie zügig ablaufen kann.

Weitere Informationen am Gefahrentelefon: Die Stadt und die Feuerwehr werden über die Lage an den Verdachtspunkten informieren. Dazu schaltet die Feuerwehr ab Donnerstag ein Gefahrentelefon unter der Rufnummer 3889889. Erstinformationen wird es als Bandansage geben. Am Tag der möglichen Entschärfung stehen unter derselben Nummer ab morgens 8 Uhr Ansprechpartner zur Verfügung, die direkt Fragen beantworten. Die Feuerwehr kündigt auch auf ihren Social-Media-Kanälen Infos am Tag der möglichen Freilegung der Bombe an.

Die Auswirkungen auf den Verkehr: Autofahrer, die aus dem Linksrheinischen nach Düsseldorf kommen, wurden bereits in den vergangenen Tagen durch Hinweisschilder auf der A52 und B 7 auf die Sperrungen und Umleitungen aufmerksam gemacht. Für die vorbereitenden Arbeiten an den Verdachtsstellen musste bereits am Mittwochabend die Verkehrsführung an der Baustelle Anschlussstelle Heerdter Lohweg auf der Brüsseler Straße geändert werden. Auf der Brüsseler Straße wird der Verkehr bis Donnerstagfrüh einspurig in Fahrtrichtung Theodor-Heuss-Brücke geführt. Wenn die Schutzeinrichtungen für das Baustellenpersonal fertiggestellt sind, soll der Verkehr wieder auf zwei verengten Spuren zur Theodor-Heuss-Brücke führen. Die darf allerdings seit November nur noch von Fahrzeugen bis zu einem Gesamtgewicht von bis zu 30 Tonnen befahren werden.

Im Zentrum der Sperrung steht der Rheinalleetunnel, an dessen Zufahrt sich möglicherweise die Kriegsbomben befinden. Deshalb wird nicht nur die Zufahrt von der Brüsselder Straße zum Rheinalleetunnel, sondern auch der Tunnel selbst, wie berichtet, gesperrt. Dies betrifft die Fahrtrichtung zur Rheinkniebrücke Richtung Innenstadt. Die Sperrung gilt ab Donnerstag, 18. Juni, und voraussichtlich bis Montag, 6. Juli.

Großräumige Umleitung ab Kaarster Kreuz: Die Sperrung des Rheinalleetunnels erfordert laut Mitteilung der Stadt eine großräumige Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs. So werden Fahrer bereits ab dem Autobahnkreuz Kaarst über die A 57 bis zum Autobahnkreuz Meerbusch umgeleitet. Von dort führt die Umleitung über die A 44 zur Anschlussstelle Düsseldorf-Stockum, über die Danziger Straße, den Kennedydamm und den Rheinufertunnel zur Rheinkniebrücke.