Düsseldorfs größtes Ärztehaus startet in Unterbilk
Neue OP-Säle und viele Fach-Praxen sollen zum Patientenmagnet werden.
Düsseldorf. Über Jahre stand das frühere West-LB-Gebäude an der Rampe der Rheinkniebrücke leer, jetzt hat das Ärztehaus „PraDus“ seine Arbeit in dem sanierten Eckbau aufgenommen. Ab Ende 2015 soll das Medizinzentrum bis zu 3500 Patienten an die Ecke Reichsstraße/Elisabethstraße in Unterbilk ziehen.
Am Montag eröffnete in der dritten Etage der Düsseldorfer Standort der Schönheitsklinik Medical One neu: Sie war früher an der Louise-Dumont-Straße beheimatet. Nach einer chirurgischen Klinik und einer Augenarztpraxis ist sie eine der ersten Nutzerinnen des Hauses.
Ab September sollen weitere Anbieter dazu ziehen, kündigt die Sprecherin des 60-Millionen-Euro-Projekts, Regina Brandt an: Eine Radiologie, Experten für Krebskrankheiten, Neurochirurgen und weitere Gemeinschaftspraxen sind vorgesehen, ebenso eine Apotheke, ein Sanitätshaus und eine Caféteria.
Die meisten Räume stehen noch leer, aber schon jetzt nutzen Ärzte gemeinsam den zentral betriebenen OP-Bereich mit einer ganzen Reihe Operationssäle, die für viele Eingriffe ausgerüstet sind. Entsprechendes gelte für die Belegbetten des Klinik-Bereichs, erläutert Brandt. Das Haus sei für einige Praxen früher geöffnet worden, die ihre vorherigen Räume verlassen mussten, weil frühere Mietverträge ausliefen.
Die Technik sei auf modernstem Niveau, attestiert der ärztliche Leiter des Medical One Standortes, Uwe Herrboldt. So habe etwa die OP-Beleuchtung in den vergangenen Jahren immense Fortschritte gemacht: „Das basiert inzwischen alles auf LED. Man sieht Farbunterschiede viel deutlicher. Und es gibt weniger Wärmeentwicklung.“
Mit Kameras und Internet-Übertragung könne während einer Operation problemlos eine zweite Meinung von einem anderen Arzt eingeholt werden.
Der Vorteil des neuen Hauses für die Schönheitspraxis bestehe darin, dass sie bei rund 1000 Eingriffen im Jahr nicht mehr Trägerin ihrer eigenen Klinik ist, führt Herrboldt aus.
Der Standort in Unterbilk sei für Medical One hervorragend, erläutert Sprecher Julius Paul. Grund seien die zentrale Lage, die gute Verkehrsanbindung und 200 Parkplätze in der Tiefgarage. „Wir haben Patienten aus ganz Nordrhein-Westfalen.“ Besucher würden die Nähe zur Kö und zu den Einkaufszentren schätzen. Paul: „Man kann sogar beim Warten auf die andere Straßenseite wechseln und sich im Ständehaus Kunst ansehen.“