Freispruch im Prozess um den Tod von Zwergspitz Filou

Der Angeklagte sollte auf den Hund aufpassen, doch dann war das Tier tot. Der Mann wurde freigesprochen, nun droht der Halterin ein Strafverfahren.

Die 38-jährige Düsseldorferin hat ein Foto von ihrem Filou auf dem Smartphone.

Foto: Frank Christiansen

Düsseldorf. Als Zwergspitz Filou im Februar vergangenen Jahres in die Tierklinik eingeliefert wurde, kam für ihn jede Hilfe zu spät. Der Schwanz des Hundes war abgerissen, außerdem hatte er so massive innere Verletzungen, dass er nur noch eingeschläfert werden konnte. Als Hundemörder verdächtigt wurde ein 39-Jähriger, der am Tag zuvor auf Filou aufpassen sollte. Doch der wurde am Mittwoch im Prozess vor dem Amtsgericht freigesprochen. Stattdessen droht dem Frauchen des Vierbeiners nun ein Strafverfahren.

Die 38-Jährige hatte behauptet, sie habe den Zwergspitz morgens putzmunter bei ihrem Ex-Freund abgegeben, weil sie zu einer Schulung musste. Abends um 22 Uhr habe der Mann ihr dann Filou völlig apathisch vor die Tür gelegt. Der Angeklagte hatte von Anfang an bestritten, dass er dem Vierbeiner etwas angetan hat. Zu seinem eigenen Glück hatte der 39-Jährige ein Telefonat aufgezeichnet.

Nachdem Filou eingeschläfert wurde, hatte eine gute Freundin der Hundebesitzerin ihn angerufen und bestätigt, dass der Vierbeiner schon vorher erhebliche Schmerzen hatte, wenn man ihn auf den Arm nahm. Eine Ärztin der Tierklinik sagte außerdem aus, dass Filous Frauchen angegeben hatte, dass der Spitz schon Tage vorher seinen Schwanz nicht mehr heben konnte.

Die Amtsrichterin hielt es für erwiesen, dass die 38-Jährige ihren Ex-Freund offenbar falsch beschuldigt hatte und sprach den Mann frei. Nun droht der Frau allerdings ein Strafverfahren wegen Falschaussage.