Wohnungsbau in Düsseldorf Neuer Wohnraum im Sonnenblumenfeld

Lichtenbroich · In der Siedlung rund um die Krahnenburgstraße wurde der Grundstein für 96 Wohnungen gelegt. Alle Einheiten sind barrierefrei geplant. Parallel werden im Wiesenviertel Bestandsgebäude aus den 50er-Jahren umfassend saniert.

Das Sonnenblumenfeld am Volkardeyer Weg soll eine begrünte Dachterrasse bekommen.

Foto: Dübs

Die Wohnsiedlung Wiesenviertel der Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft (Dübs) verändert seit 2015 schrittweise ihr Aussehen. Die Häuser im nördlichen Bereich des Areals rund um die Krahnenburgstraße, den Bockumer und den Einbrunger Weg werden modernisiert, während Gebäude im südlichen Abschnitt abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden.

Jetzt wurde der Grundstein für das Sonnenblumenfeld zwischen Krahnenburgstraße und Volkardeyer Weg, einer der zehn nach Blumen benannten Teilabschnitte im Wiesenviertel, gelegt. Dort werden 96 Wohnungen mit insgesamt 7700 Quadratmetern Wohnfläche in Mehrfamilienhäusern entstehen. Diese sollen am Volkardeyer Weg vier Geschosse, entlang der Krahnenburgstraße und des Einbrunger Weges zwei Vollgeschosse und jeweils ein Staffelgeschoss erhalten. Damit kann viel neuer Wohnraum geschaffen werden, denn zuvor gab es dort nur 33 Wohnungen mit insgesamt 1950 Quadratmetern.

Die Größen der Wohnungen liegen zwischen einem und viereinhalb Zimmern und richten sich somit an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Familien, Singles, Paaren und auch von Senioren, denn alle Einheiten sind barrierefrei geplant. „Wir wollen, dass unsere Mitglieder zu jeder Lebensphase bei uns wohnen können“, sagt Niels Klein, Sprecher des Dübs-Vorstandes. Alle Wohnungen erhalten einen Balkon oder eine Terrasse mit Garten. „Zudem wird es einen begrünten Innenhof mit Spiel- und Sitzgelegenheiten und eine Dachterrasse für alle Bewohner geben, denn als Genossenschaft ist uns viel daran gelegen, den Gemeinschaftssinn zu fördern“, sagt Klein.

Anlage soll energetisches Vorzeigeprojekt werden

Für Oberbürgermeister Stephan Keller, der an der Grundsteinlegung teilnahm, ist das Sonnenblumenfeld ein Vorzeigeprojekt. „Die Anlage ist zudem energetisch vorbildlich“, sagt das Stadtoberhaupt. Geplant sind in der Tiefgarage zum Beispiel Ladestationen für E-Bikes und E-Fahrzeuge und die Häuser erhalten eine moderne Heizungs- und Belüftungsanlage. Ein Pool an Lastenfahrrädern soll den Bewohnern für den Transport von Einkäufen bereitstehen. Einige Wohnungen werden als Smart Home eingerichtet, um Erfahrungen zum Thema digitales Wohnen zu sammeln.

Die Höhe der Mieten steht noch nicht fest, sie wird aber unter der Düsseldorfer Durchschnittsmiete liegen. Zudem wird das Handlungskonzept Wohnen angewandt, das heißt, 20 Prozent der Wohnungen sind zudem öffentlich gefördert und 20 Prozent preisgedämpft. Anfang 2023 soll das Sonnenblumenfeld fertig sein. Läuft alles nach Plan, können das Material und die Geräte direkt nur wenige Meter weiter zum Lupinienfeld am Volkardeyer Weg gebracht werden. Anstelle von acht Reihenhäusern aus dem Jahren 1954 werden dort zwei viergeschossige Wohngebäude mit Staffelgeschoss gebaut.

Parallel dazu laufen die Sanierung und Modernisierung der 115 Häuser weiter, die erhalten bleiben. Diese stammen aus den 1940er und 1950er Jahren. Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme werde festgelegt, wo beispielsweise ein neuer Außenanstrich, neue Bäder, Leitungen, Terrassen, Fenster und Haustüren notwendig sind. 2026 sollen die Arbeiten im Wiesenviertel abgeschlossen sein.

Als die Dübs ihre Pläne 2014 verkündete, war es zunächst zu starken Protesten der Bewohner gekommen, die teilweise schon selbst ihre Häuser in Eigenleistung saniert hatten und deshalb keine Veränderungen wünschten oder einsahen. Zudem wurde ein hoher Anstieg der Mieten befürchtet. Die Bewohner gründeten deshalb eine Bürgerinitiative. In zahlreichen Gesprächen gelang es aber der Dübs, für alle Bewohner eine Lösung zu finden. „Ich verstehe, dass die langjährigen Mieter Sorgen und Vorbehalte hatten“, sagt Oberbürgermeister Keller. „Umso mehr freue ich mich deshalb, dass die Dübs die Anregungen aufgegriffen und Vertrauen gewonnen hat.“