Nach Starkregen in NRW „Jahrtausendhochwasser“ - Düsseldorfer Behörden ziehen Bilanz

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Behörden haben bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag eine erste Bilanz gezogen. Oberbürgermeister Stephan Keller sprach von einem „Jahrtausendhochwasser“ - einige kritische Punkte gibt es noch.

Die Düsseldorfer Behörden haben bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag eine erste Bilanz gezogen.

Foto: dpa/David Young

Die Düsseldorfer Behörden zogen bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag eine erste Bilanz. Oberbürgermeister Stephan Keller sprach von einem „Jahrtausendhochwasser“, das alles bisher da gewesene in den Schatten stelle. Verletzte Personen sind nicht bekannt.

Weiter kritisch sei die Situation in der Ostpark-Siedlung, die am späten Mittwochabend evakuiert wurde. Der Deich der Düssel wurde mit 25.000 Sandsäcken stabilisiert, um ein Überfluten zu verhindern. Dazu wurde auch der Sand des Beach Clubs genutzt, der eigentlich am Donnerstag an den Rheinterrassen eröffnen wollte. Das hat allerdings nichts genutzt, denn am Donnerstagmorgen trat die Düssel über die Ufer und überflutete 350 Gebäude in dem Gebiet. Die Feuerwehr ist mit wattfähigen Fahrzeugen und mehreren Booten vor Ort.

Das Düsseldorfer Marienhospital im Stadtteil Pempelfort musste im Laufe der Nacht von der Notfallversorgung abgemeldet werden, weil der Keller des Krankenhauses vollgelaufen war und dabei technische Geräte zerstört wurden.

„Eine derartige Intensität über eine so langen Zeitraum haben ich noch nie erlebt. Es gab einige Bereiche in der Stadt, da hat die Hochwasserkarte von Düsseldorf gar kein Hochwasser vorgesehen. Trotzdem hat es das Wasser bis dorthin geschafft“, sagte Ingo Noppen von der Stadtentwässerung.

Weil auch der Pegel des Rheins stark anstiegt und bis Samstag eine Höhe von 8,20 bis 8,60 Metern erwartet wird, werden die Hochwassertore in der Altstadt und im Stadtteil Hamm geschlossen. Das bringt aber dann auch das Problem mit sich, dass das Wasser der Düssel unter Umständen nicht mehr abfließen kann.

Die Rheinbahn beklagte zahlreiche Ausfälle, Verspätungen und Umleitungen im Busbereich. „Im Bahnbereich sind wir glimpflich davon gekommen“, sagte Sprecher Thomas Kötter. Allerdings musste der Betriebshof Benrath vorsorglich geräumt werden, weil die Itter, die neben dem Betriebshof fließt, ebenfalls drohte, über die Ufer zu treten. 110 Busse haben wir vorsorglich auf einen Parkplatz gebracht“, sagte Kötter. Zum Glück blieb die Itter aber dann doch in ihrem Bett.

In einigen Bereichen der Landeshauptstadt ist der Strom immer noch abgestellt. „Wasser und Strom vertragen sich einfach nicht“, meinte Gerhard Hansmann, Geschäftsführer der Netzgesellschaft. Es wird wohl auch noch einige Zeit dauern, bis alles wieder normal läuft, weil immer noch sehr viele Keller, und damit auch die Stromanschlüsse, unter Wasser stehen.“ Die Netzgesellschaft bittet unter der Rufnummer 0211-8212626 um Informationen, wo das Wasser bereits wieder abgelaufen ist, damit Mitarbeiter prüfen können, ob der Strom in diesem Bereich wieder angeschlossen werden kann. Die Stadt hat in der Ostpark-Siedlung einen Info-Point für die Betroffenen eingerichtet.