Kultur Keine Genehmigung: Stadt Düsseldorf stoppt den Brause-Abriss

Düsseldorf · Mittags rückten die Bagger an, obwohl noch ein Antrag auf Denkmalschutz läuft. Baustelle wurde versiegelt.

Mindestens die Hälfte des ehemaligen Kulturzentrums ist zerstört. Die Arbeiten wurden von der Stadt gestoppt.

Foto: Gerhard Berger

18 Jahre lang war die Brause an der Bilker Allee der Hotspot für alternative Kultur in Friedrichstadt. Ende Mai musste der Verein Metzgerei Schnitzel ausziehen, weil auf dem Gelände Wohnungen gebaut werden sollen. Doch es gab einen kleinen Funken Hoffnung, dass man vielleicht irgendwann zurückkehren würde. Es wurde ein Antrag gestellt, die ehemalige Tankstelle unter Denkmalschutz zu stellen. Darauf wollte der Investor offenbar nicht warten. Am Freitag um 12 Uhr rückten Bagger an und begannen damit, die Brause in Schutt und Asche zu legen. Anwohner protestierten und alarmierten die Stadt. Die legte die Baustelle sofort still.

Als die Abbrucharbeiten begannen, kam es zu tumultartigen Szenen. Fans des Kulturzentrums versuchten, die Bagger zu stoppen. Auch die Polizei wurde hinzu gerufen. Es konnte aber nicht verhindert werden, dass große Teile der Tankstelle zerstört wurden. Die Lage beruhigte sich erst, als die Bagger ihre Arbeiten einstellen mussten.

Ob ein Wiederaufbau möglich ist, muss geklärt werden

Wie Michael Frisch vom städtischen Amt für Kommunikation erklärte, war der Abriss der Brause nicht genehmigt: „Aktuell läuft ein Verfahren zur Unterschutzstellung der Tankstelle unter Denkmalschutz.“ Die Leiterin der Unteren Denkmalbehörde machte sich selbst zur Bilker Allee auf, um die Baustelle zu versiegeln, was dann auch umgehend geschah.

Unklar ist, was nun mit den Überresten der Brause geschieht und ob es möglich ist, das Gebäude wieder aufzubauen. Ob der Bauherr mit Konsequenzen rechnen muss, darüber ist ebenfalls noch  nicht entschieden worden.