Frankreich-Fest Klein-Paris ganz nah am Original

Das Frankreich-Fest lockte mehr als 100 000 Besucher an den Rhein. Der Markt ist die Attraktion.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. „Edmund, die jibbet auch mit Ammanjack“. Was dem Edmund seine Liebste meinte, war die Salami aus der Provence mit Armagnac, dem berühmten französischen Weinbrand, und Pflaumen. Kaum noch überschaubar war das Angebot an Wurst- und Käsesorten beim Frankreich-Fest. Mehr als 140 Händler boten an der Rheinuferpromenade ihre Waren an. Bedingung: Ob Munsterkäse aus dem Elsass, Schnecken aus dem Burgund oder bretonische Butterkekse — die Waren mussten tatsächlich aus Frankreich stammen.

Wohl dem, der die französische Sprache beherrschte, denn viele der Aussteller sprachen tatsächlich kein Wort Deutsch. Aber man hilft sich: „Das heißt 18 Euro und 49“, übersetzte ein leicht arrogant wirkender älterer Herr mit stylischer Sonnenbrille die Rechnung am Käsestand. „Märzi“, dankt es der nicht so frankophil angehauchte Kunde, der dankbar seinen 20-Euro-Schein auf die Theke legt.

Tatsächlich kamen viele der mehr als 100 000 Besucher zum Einkaufen. Und das war nicht mal teuer. Drei Sorten Salami wechselten für zehn Euro den Besitzer, Pastete vom Hasen mit Rosmarin für fünf Euro. Und ein 0,2-Liter Glas Qualitäts-Weißwein für 3,50 Euro war eine gute Investition.

Für einige wurde das Frankreich-Fest zum kulinarischen Abenteuer. Zwölf Schnecken aus Burgund und ein Glas Weißwein für zehn Euro — so das Angebot auf den Burgplatz. Da dachte sich so macher: Das kann man ja mal probieren. „Is’ mal was Anderes“, urteilte Svenja, nachdem sie die Schnecken zusammen mit zwei Freundinnen verspeist hatte. Die Begeisterung hält sich offenbar in Grenzen.

Gilbert Moissonier, „Chef“ der Markthändler, hatte seine Freude am Wochenende: „Wir bedanken uns für so viel Zuspruch und positive Reaktionen, am liebsten würde ich sofort einen neuen 30-Jahre-Vertrag abschließen.“ Besonderheit am Rande: Der Markthändler von „Comme Autrefois“ war bereits am Freitagabend ausverkauft. So fuhr er in der Nacht zurück nach Frankreich, um neue Waren zu holen.

Während sich auf der Rheinuferpromenade die Massen drängten, fand der gemütliche Teil des Festes im Innenhof des Rathauses statt. Hier konnten die Besucher ganz entspannt ein buntes Bühnen-Programm genießen. Da war Klein-Paris ganz nah am Original.

Auf dem Burgplatz bauten sich die Teilnehmer der Tour de Düsseldorf auf. Zum schönsten Auto wurde er Citroen CVG aus dem Jahr 1932 von Ferdi Ross gekrönt. Für die netteste Geschichte bekamen Christian Hein und Susanne Freyling-Hein einen Sonderpreis. Sie hatten ihre Hochzeitsreise mit ihrem Peugeot Cabrio gemacht. Und zwar genau vor einem Jahr.