Düsseldorf 52 Künstler laden zur Aids-Auktion
Am Montag kommen Arbeiten von Wim Wenders, Rita McBride und Andreas Gursky unter den Hammer.
Düsseldorf. Dorothee Achenbach lässt es sich auch nach ihrer Scheidung vom ehemaligen Kunstberater Helge Achenbach nicht nehmen, für die Kunstauktion Heartwork der Aidshilfe in K 21 zu werben. 52 Künstler von A wie Anzinger bis W wie Wim Wenders spenden ihre Werke für die Benefiz-Veranstaltung am Montag um 20 Uhr unter der Kuppel im Ständehaus. Peter van der Forst hofft, damit den 2800 bis 3000 Infizierten zu helfen, die allein in Düsseldorf beheimatet sind. Denn HIV und Aids lassen sich zwar inzwischen therapieren, aber noch immer nicht heilen. Jährlich werden 60 bis 80 Menschen neu infiziert. „Auf null können wir den Stand der Kranken nicht bringen, denn inzwischen sind auch Menschen mit Migrationshintergrund dabei“, so von der Forst.
500 Bieterkarten hat das Auktionshaus Christie’s schon vorbereitet. Der Deutschlandchef Anro Verkade wird das Hämmerchen schwingen. Für Ihn und sein Team ist es fast schon selbstverständlich, das Kunstereignis im großen Foyer im Ständehaus zu begleiten.
Die Helfer hoffen wieder, rund 125 000 Euro in die Kasse zu bekommen. Die Preise für die Kunst sind in diesem Jahr allerdings relativ niedrig. Eine Graphitzeichnung des Akademieprofessors Siegfried Anzinger wird schon für 800 Euro einschließlich Rahmen angeboten. Der Becher-Schüler Boris Becker will für sein Wohnhaus aus dem Jahr 1992 lediglich 900 Euro haben. Und sein einstiger Kommilitone Laurenz Berges bietet sogar ein Foto vom Umbau des Ständehauses, anno 1999, für 1100 Euro an.
Ein steter Mitstreiter ist Claus Föttinger, der zwei Tischlampen mit Fotos nach einem Stummfilm des Regisseurs Erich von Stroheim für 2200 Euro in die Waagschale wirft. Andreas Gursky beteiligt sich mit einem Farbfoto-Litho zum Preis von 2500 Euro. Die Edition, aus der das Blatt stammt ist eigentlich schon vergriffen.
Kurios ist ein Blatt von Rita McBride, das sich auf ihre Installation in Mönchengladbach zu den sieben Eseln bezieht. „Mehr Eselfreunde“ ist es betitel und mit einem dunkelbraun gebeizten Kirschbaum-Rahmen versehen, aber leider nicht signiert und ohne Zertifikat (Mindestgebot 3500 Euro). Sicherlich im Preis hoch getrieben wird der „Dutt“ von Cornelius Völker, eines der wenigen Ölfarbbilder, wenn auch auf Papier, für 2300 Euro.
Das höchste Gebot kommt zuletzt. „Glück“ nennt Wim Wenders sein Schwarzweiß-Foto von 1963, das auf Alubond aufgezogen und auf Barytpapier ausgedruckt ist. Es soll mindestens 6000 Euro bringen. Die Düsseldorfer Fan-Gemeinde wird diesen Preis zweifellos deutlich überbieten.