Festakt zum Tod von Bernd Becher: Er konnte durch die Zähne eine Musik pfeifen
Mit klugen, aber auch humorigen Worten nahm Nordrhein-Westfalen am Dienstagabend in K 21 Abschied von Bernd Becher.
Düsseldorf. Mit einer Trauerfeier im Ständehaus nahmen am Dienstagabend Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Oberbürgermeister Joachim Erwin, die Museumsleiter Armin Zweite, Julian Heynen und Beat Wismer, ehemalige Kollegen der Kunstakademie wie Günther Uecker, Klaus Staeck, Fritz Schwegler und Walter Nikkels, ehemalige Studenten wie Simone Nieweg und Candida Höfer von dem Fotokünstler Bernd Becher Abschied. Seine Witwe Hilla wurde von ihrem Sohn Max und von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eingerahmt.
Der Festakt hatte seinen Höhepunkt, als Thomas Struth als letzter Redner ans Pult trat. Der einstige Schüler erinnerte an den Humor des Lehrers: "Durch die Zähne ironisch eine Militärmusik zu pfeifen und dabei mit geschickt verschränkten Händen den Marschrhythmus hinzuzufügen, bleibt mir unvergessen."
Vita Bernd Becher wurde 1931 in Siegen geboren, studierte Grafik, Typografie und Schrift, aber nie Fotografie. Dennoch machte er mit seiner Fotokunst Furore. 1961 heiratete er Hilla Wobeser. Ihr gemeinsames Werk entstand am Mühlenkamp in Einbrungen. Er starb vor drei Monaten.
Lehre Becher erhielt 1976 in Düsseldorf die erste Professur für Fotografie an einer Kunstakademie.
Ehrungen 1990 bekamen Hilla und Bernd Becher den Goldenen Löwen auf der 44. Biennale in Venedig für ihr Lebenswerk. 1994 wurde ihnen der Kaiserring der Stadt Goslar überreicht.
Becher-Schule Aus der Klasse von Bernd Becher gingen die besten Fotokünstler der mittleren Generation wie Andreas Gursky, Thomas Struth und Thomas Ruff hervor.
Familie Sohn Max Becher und seine Frau Andrea Robbins sind berühmte Fotokünstler in USA.