Lange Wartezeiten: Flughafen Düsseldorf will nachbessern
Nach dem Ärger um zu lange Wartezeiten an den Sicherheitsschleusen will der Flughafen einen besseren Service bieten — auch mit einem elektronischen Leitsystem und mehr Ansprechpartnern für die Passagiere.
Düsseldorf. Der Flughafen will mehr für die Zufriedenheit seiner Passagiere tun. „Wir können an einigen Stellen noch besser, stellenweise auch viel besser werden“, sagte Flughafenchef Thomas Schnalke am Dienstag.
Passiert sei das bereits an den im vergangenen Jahr wegen zu langer Wartezeiten heftig kritisierten Sicherheitskontrollen, wo mit der Bundespolizei und der von ihr beauftragten Sicherheitsfirma Kötter gute Fortschritte erzielt worden seien. „Die Hauptreisezeit seit den Osterferien ist sehr zufriedenstellend verlaufen“, sagte Schnalke. Die nächsten Schritte für bessere Abläufe sollen einen siebenstelligen Betrag kosten. Die Details:
Gepäckausgabe Die häufigen Wartezeiten vor allem in den Abendstunden am Gepäckausgabe-Band sind momentan das größte Ärgernis für die Passagiere. Das bestätigt auch Flughafensprecher Thomas Kötter. Er betont zwar, dass die Abfertigung in der Hand von privaten Dienstleistern liege, allerdings könne es sich der Flughafen nicht erlauben, so seinen guten Ruf zu riskieren. Deshalb werden nun im Sommer-Halbjahr pro Schicht bis zu zehn Flughafen-Mitarbeiter die Fluggesellschaften sowie die Dienstleister Aviapartner und Acciona unterstützen.
Dadurch droht natürlich die Gefahr, dass sich diese Unternehmen zunehmend auf den Flughafen verlassen, vielleicht sogar eigenes Personal einsparen. Kötter sagt deshalb: „Um das zu verhindern, sollen unsere Mitarbeiter wirklich nur bei besonderen Engpässen einspringen.“
Leitsystem Vor den Sicherheitskontrollen soll bis zu den Sommerferien eine neue Sensortechnik installiert werden. Über Monitore soll den Passagieren angezeigt werden, ob an anderen Schleusen die Wartezeiten geringer sind. Umleitungen werden angezeigt. „Das soll zu deutlich besseren Abläufen führen“, sagt Kötter.
Umbau Der Sicherheitsbereich in Terminal A wird umgebaut. Die den Sicherheitsbereich abgrenzende Wand am Anfang des Gebäudes wird vorgezogen, um dahinter mehr Platz für die Passagiere vor den Schleusen zu schaffen. Die Arbeiten laufen bereits und sollen ebenfalls bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Mit Einschränkungen für die Passagiere in der Übergangszeit rechnet Kötter nicht, die Arbeiten sollen vor allem nachts durchgeführt werden. Der Flughafen sieht auch deshalb die Notwendigkeit, die Abläufe an den Sicherheitschecks zu verbessern, weil sie durch die Neuordnung der Fluggesellschaften nach der Air-Berlin-Pleite stärker frequentiert werden. „Wir haben dafür weniger Umsteiger“, sagt Kötter.
Service-Personal Die Passagiere sollen künftig besser informiert werden. Bis zu 20 Personen mehr werden pro Schicht im Terminal eingesetzt. Sie tragen ein großes „I“ für Information auf der Weste und stehen als Ansprechpartner bereit. Sie werden sowohl außerhalb als auch innerhalb des Sicherheitsbereichs eingesetzt. Sie sollen auch dort für bessere Abläufe sorgen.
Vorfahrt Noch in diesem Jahr muss bei der Vorfahrt auf der Ebene „Abflug“ mit dem Auto eine Schranke passiert werden. So will der Flughafen verhindern, dass dort zu lange gehalten wird. „Es wird aber nach wie vor möglich sein, dort kurz vorzufahren.“ Wie lange man kostenfrei stehen darf, ist laut Kötter noch offen. Jedoch deutlich weniger als eine halbe Stunde, wie er sagt.
Analyse Flughafenchef Schnalke kündigt zudem an, ein neues System für die Qualitätsmessung einzuführen. „Wir möchten jeden einzelnen Schritt vom Ankommen des Passagiers bis zum Verlassen des Flughafens detailliert auf Verbesserungspotenzial überprüfen.“