Düsseldorf Licht und Schatten beim Einzelhandel der City
Das Geschäft in der Mitte boomt, doch in den Stadtteilen gibt es manche Probleme.
Düsseldorf. Der Innenstadtbezirk 1 (Altstadt Carlstadt, Derendorf, Golzheim, Pempelfort und Stadtmitte) geht weit über die City hinaus und ist dadurch auch ein Bezirk der Gegensätze. Das trifft auch auf das Einkaufsangebot zu, der City mit ihrem riesigen Shopping-Angebot stehen kleinere Zentren in zum Teil weniger vorteilhaften Lagen gegenüber. Doch die Einkaufsviertel sind in Bewegung, das zeigt der neue Bericht, den die Verwaltung jetzt den Stadtteilpolitikern präsentiert hat.
Nicht verwunderlich, dass der Bezirk 1 bei den Verkaufsflächen in den vergangenen zehn Jahren die größten Zuwächse zu verzeichnen hat: von rund 330 00 auf 420 000 Quadratmeter. Daran hat die Innenstadt mit aktuell knapp 334 000 Quadratmetern genutzter Räume den entscheidenden Anteil, was wiederum nicht zuletzt auf den Kö-Bogen zurückzuführen ist.
Die Innenstadt haben die Planer in zwei Bereiche eingeteilt, der westliche umfasst im Wesentlichen Carlstadt und Altstadt, der östliche den Abschnitt zwischen Königsallee und Hauptbahnhof. Bei letzterem sieht in Richtung Bahnhof nicht alles so rosig aus. Die Rede ist im Bericht von „gestalterischen Defiziten in den Ost-West-Verbindungen“, womit zum Beispiel die Friedrich-Ebert-Straße gemeint ist, deren Neugestaltung gerade geplant wird.
Auch von „Nahversorgungsdefiziten“ ist die Rede, am südlichen Rand der Stadtmitte zum Beispiel. Für teilweise Abhilfe könnte hier der künftige Zurheide-Markt sorgen. Generell halten die Planer es für wünschenswert, wenn jeder den nächsten Lebensmittelmarkt nicht weiter als 500 Meter Luftlinie von der Haustür hat. Dieses Ideal wird stellenweise auch am nördlichen Rand des Bezirks nicht erreicht. In Teilen von Golzheim sowie südlich der Hugo-Viehoff-Straße in Derendorf.
Besser sieht es dagegen um die Nordstraße aus, einer der attraktivsten Einkaufsstraßen außerhalb der Innenstadt. Neben einem breiten Lebensmittelangebot, verfügt sie über viele weitere Läden mit so genannten „zentrenrelevantem“ Angebot, wie Brillen, Uhren, Schreibwaren, Bekleidung, Einrichtung.
Neu aufgenommen ins Einzelhandelskonzept haben die Planer Wochenmärkte. Einer davon ist auf dem Münsterplatz, doch ist es nach dem Start Ende 2012 nicht gelungen, ihn zu etablieren. Das Angebot ist auf einen Tag in der Woche zusammengeschrumpft, die meisten Händler vom Beginn sind nicht mehr dabei — offenbar hat die Nachfrage gefehlt.
Aus dem Kreis der Bezirksvertreter wurde wiederholt die Bitte geäußert, in das Gebiet Nordstraße auch die Schwerinstraße mit ihren vielen kleinen Läden aufzunehmen. Das wird geprüft. Abgesegnet ist der Plan noch nicht, die Grünen haben Beratungsbedarf angemeldet.