Basketball: Gerangel unter den Körben
Kippt der Leverkusener Umzug? Verhandlungen nur noch mit der Stadt. ART-Vorstand erteilt Kampfansage.
Düsseldorf. Otto Reintjes ist völlig perplex. "Ich kann nicht verstehen, was da abläuft", sagt der Geschäftsführer von Basketball-Bundesligist Leverkusen. Am Mittwochabend hatte Adolf Böhr, Vorstand des ART 77/90, einer Kooperation der beiden Vereine eine klare Absage erteilt. Er sei nach den Äußerungen von Reintjes und den Entwicklungen in den vergangenen Tagen enttäuscht. "Das Kapitel Leverkusen ist für uns erledigt, und wir werden in Düsseldorf die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragen", sagt Böhr, "selbst wenn Leverkusen kommen sollte, machen wir als Magics weiter. Auch ohne ein Engagement von Schneekoppe werden wir unseren Bundesligisten nicht aufgeben."
Otto Reintjes hat den Mindestetat für die Bundesliga-Lizenz zusammen
Der Lebensmittelhersteller knüpft die zukünftige Unterstützung für den Zweitligisten an drei Bedingungen, unter anderem sollen die Magics einziger Bundesligist in der Stadt sein. Das könnte sich aber schnell ändern, der Umzug der Leverkusener rheinabwärts ist zu 80 Prozent sicher, heißt es aus gut informierten Kreisen. Laut Reintjes steht der Mindestetat von einer Million Euro bereits - zugesichert durch Sponsoren aus Düsseldorf. Reisholzer Halle, Philipshalle und Dome stünden als Spielhallen zur Verfügung. Zuletzt hatte sich der 58-Jährige verwundert gezeigt, dass sich ART und Magics aus den Gesprächen zurückgezogen hatten. "Dabei kam die Initiative im Sommer aus den Reihen der Magics." Doch die handelnden Personen (Kolja Bathow, Patrick Seidel) sind nicht mehr da, und Böhr störte sich zuletzt daran, dass Reintjes den ART nicht - wie angeblich vereinbart - auf dem Laufenden hielt. "Vor drei Wochen haben wir in Leverkusen vorgesprochen", so Böhr, "da hat man uns nicht einmal ein Glas Wasser angeboten." Reintjes habe damals keine verbindlichen Sponsoren-Zusagen nennen können. Darauf angesprochen, erwidert der Leverkusener: "Ein Konflikt ist völlig unnötig. Er hätte nur sagen müssen, dass der ART zu den Magics steht. Das wäre kein Problem." Von Leverkusener Seite habe man immer gesagt, dass Düsseldorf die erste Option sei. "Aber wir brauchen das nicht unbedingt und können auch woanders hingehen. Uns geht es nur um Basketball. Wir kommen nicht als arrogante Überflieger, sondern um mit anderen etwas aufzubauen." Das sollte einst der ART sein, jetzt verhandelt nur noch die Stadt. Und Reintjes scheint die Lust zu verlieren. Die Zukunft der MagicsEinsparung Die Geschäftsstelle der Magics zieht von der Willstätter Straße in das ART-Klubheim im Rather Waldstadion. Trainer Markus Zilch kümmert sich um das Tagesgeschäft, die Sponsoren suchen und betreuen Magics-Gesellschafter Klaus Wischnitzki, ART-Vorstand Adolf Böhr und ART-Kassierer Hans Wischnitzki.