Borussia Düsseldorf Dem Aus in Europa folgt der Paukenschlag

In der Champions League ist Pontoise für die Borussia die Endstation. Doch in der Liga gibt es ein 3:0 beim Tabellenführer.

Panagiotis Gionis hatte gegen Marcos Freitas keine Chance. Gegen Saarbrückens Bojan Tokic trumpfte der Grieche am Sonntag wieder auf.

Foto: homü

Dieses Mal gab es kein Drama. Und auch die Spannung war frühzeitig raus. Im Rückspiel der Tischtennis-Champions-League war bereits nach dem zweiten Einzel klar, dass Borussias vom Triple ausgeträumt ist. Nach dem 2:3 im Hinspiel vor einer Woche unterlagen die Düsseldorfer dem französischen Team AS Pontoise Cergy erneut mit 2:3 und verabschiedeten sich damit aus der Königsklasse. Nach dem klaren Dreisatzsieg von Marcos Freitas über Panagiotis Gionis im Eröffnungseinzel und der anschließenden Niederlage von Timo Boll gegen Wang Jian Jun war der letzte Hoffnungsschimmer verschwunden. Denn bei einem 3:2-Sieg, der zu diesem Zeitpunkt noch möglich gewesen wäre, hätte die Borussia das Satzverhältnis von 6:12 aus dem Hinspiel nicht mehr egalisieren können.

„Für uns kamen die Spiele gegen die Franzosen zu früh“, sagte Trainer Danny Heister. „Nach den zahlreichen Verletzungen sind wir den Top-Teams noch nicht gewachsen. In einem Monat wäre vor allem das Hinspiel zuhause vielleicht anders verlaufen.“ Andreas Preuß hatte die Chancen auf ein Weiterkommen im Vorfeld schon als gering eingestuft. „Alles in allem war Pontoise die bessere Mannschaft mit einem überragenden Marcos Freitas, der in seinen drei Einzeln keinen Satz abgegeben hat“, sagte der Manager.

Ein ähnliches Wunder wie im vergangenen Jahr gegen Pontoise blieb nicht zuletzt deshalb aus, weil der Borussia gegen ein internationales Spitzenteam einfach ein paar entscheidende Prozent fehlten — individuell und unter dem Strich als Team. Kamal Achanta siegte im dritten Einzel gegen den Schweden Kristian Karlsson zwar noch in fünf Sätzen, doch das Satzverhältnis betrug beim Stand von 1:2 in den Einzeln bereits 5:8.

Marcos Freitas trat danach gegen Patrick Franziska, der für Timo Boll einsprang, aufgrund einer Blessur am Fuß nicht mehr an und Wang Jian Jun setzte sich zum Abschluss klar gegen Gionis durch. So stand am Ende erneut ein 2:3 aus Sicht der Borussia.

Deutlich erfolgreicher als in Frankreich schnitt der Rekordmeister dafür gestern auf der Rückreise ab. Im Bundesligaspiel beim Tabellenführer 1. FC Saarbrücken gewannen die Düsseldorfer klar mit 3:0 und festigten damit ihren Play-off-Platz. „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg“, sagte Manager Preuß. „Die Mannschaft hat nach dem Spiel gegen Pontoise die Köpfe nicht hängen lassen. Damit haben wir wieder einen kleinen Schritt in Richtung Play-off-Runde gemacht, auch wenn wir noch lange nicht durch sind.“ Den Grundstein legte Timo Boll im Eröffnungseinzel gegen Tiago Apolonia, dass der Rekordeuropameister nach zwischenzeitlichem 1:2-Satzrückstand in fünf Durchgängen für sich entschied.

„Timo hat heute sichtbar seinen Rhythmus gefunden. Die Spielzüge stimmten wieder“, analysierte Trainer Heister. „Er wollte gern gegen Tiago spielen und ich bin froh, dass wir diese Partie mit unserer Aufstellung auch getroffen haben.“

Überzeugend trat im zweiten Einzel auch Gionis auf, der nach verlorenem ersten Satz am Ende souverän gegen Bojan Tokic triumphierte. Kamal Achanta machte anschließend gegen Adrien Mattenet alles klar. „Das war ein langes Wochenende mit vielen Reisen. Ich habe schon gemerkt, dass ich mental und körperlich ein wenig müde war“, sagte der Inder, der vor wenigen Tagen seinen Vertrag bei der Borussia verlängert hatte und sich mit seinem Team nun voll auf die Titelverteidigung in der Liga konzentrieren kann und will.