Borussias Ricardo Walther „Jetzt sind alle noch motivierter“

Düsseldorf · Borussias Ricardo Walther spricht im Interview über den Ligastart und seine Entwicklung.

2014 verließ Ricardo Walther (r.) die Borussia. Jetzt holte Manager Andreas Preuß den 27-Jährigen zurück.

Foto: Borussia Düsseldorf

Am Samstagabend (19 Uhr) beginnt für Borussia Düsseldorf die neue Saison in der Tischtennis-Bundesliga. Ricardo Walther spricht im Interview über die Gründe für seine Rückkehr, seine Entwicklung und den Auftaktgegner Post SV Mühlhausen.

Herr Walther, Sie wohnen und trainieren schon lange in Düsseldorf, waren zuletzt für Grünwettersbach aktiv. Was hat Sie zur sportlichen Rückkehr bewogen?

Ricardo Walther: Ich bin zurückgekommen, weil ich um Titel spielen möchte. Meine Karriere hat hier begonnen, ich fühle mich in Düsseldorf wohl. Das galt auch für Grünwettersbach, aber schließlich habe ich mich für die Borussia entschieden.

Ist es für Sie persönlich vielleicht sogar ein Vorteil, dass die Borussia vergangene Saison keinen Titel geholt hat? Es kann so gesehen ja nur besser werden. . .

Walther: Das stimmt sicherlich irgendwie. Die Erwartungen hier sind immer der Gewinn von einem oder zwei Titeln. Hätten die Jungs das Triple in der vergangenen Saison geholt, wäre jetzt eventuell weniger Spannung drin. Nun aber sind alle dadurch einfach noch motivierter. Entsprechend hoch ist aber der Druck. Wir dürfen keinen schlechten Start in der Liga erwischen oder wieder früh aus dem Pokalwettbewerb ausscheiden.

Vor fünf Jahren galten Sie als großes Talent, kamen aber nur bedingt zum Zuge. War der Weggang von der Borussia im Jahr 2014 für Ihre Entwicklung damals richtig?

Walther: Ich war jung, und meine Karriere fing gerade erst so richtig an. Wenn du für die Borussia spielst, erwarten die Leute Siege von dir. Dann stand es aber vielleicht nicht 2:0 als ich zum Einsatz kam, sondern 1:1. Dann hast du mehr Druck. Mit dem kam ich damals vielleicht noch nicht so zurecht. Für eine Nummer vier, die nicht viel spielt, ist das nicht einfach. Heute, ein paar Jahre später, ist das anders. Ich bin abgeklärter, habe mehr Erfahrung und kenne fast jeden Spieler in der Bundesliga.

Mühlhausen ist kein leichter Auftaktgegner. Worauf wird es ankommen?

Walther: Mühlhausen hat eine gute Saison hinter sich. Daniel Habesohn hatte eine beeindruckende Bundesliga-Bilanz, Ovidiu Ionescu ist ebenfalls ein sehr guter Spieler. An einem guten Tag sind das zwei Raketen. Gegen die gewinnst du nicht im Vorbeigehen. Wir müssen noch unseren Wettkampf-Rhythmus finden. Es kann gut sein, dass wir am Ende ins Doppel müssen. Wenn wir das Auftaktspiel verlieren, erhöht sich vor dem Spiel in Saarbrücken bereits der Druck. Mit einem Sieg würde unser Selbstvertrauen natürlich weiter steigen.