Düsseldorfer EG DEG: Defensive stark — Offensive ausbaufähig
Torhüter und Abwehr sind überdurchschnittlich. 31 erzielte Tore in elf Spielen sind zu wenig.
Düsseldorf. Elf Spiele hat die Düsseldorfer EG in dieser Saison in der Deutschen Eishockey Liga absolviert. Mit 15 Punkten stehen die Rot-Gelben derzeit auf Rang elf in der Tabelle, haben aber zwei Begegnungen weniger absolviert als die davor platzierten Teams aus Bremerhaven, Krefeld, Iserlohn und Ingolstadt. Die WZ wirft in einer Analyse einen Blick auf die einzelnen Mannschaftsteile.
Tor — Mathias Niederberger bestätigt seine gute Form aus dem Vorjahr. Mit 91,25 Prozent gehaltenen Schüssen liegt der 23-Jährige noch unter seiner Fangquote aus der vergangenen Saison, hat die DEG aber beispielsweise bei den Niederlagen in Mannheim oder gegen München mit einer Vielzahl an Paraden lange im Spiel gehalten. Felix Bick war bei seinem bisher einzigen Einsatz in Krefeld gleich der Matchwinner, als er 38 von 40 Schüssen abwehrte. Das Torhüter-Duo der DEG ist der beständigste Mannschafts-Teil.
Abwehr — Mit 30 Gegentreffern in elf Spielen liegen die Düsseldorfer bei einem Schnitt von 2,7. Das ist mehr als ordentlich, obwohl ohne die verletzten Bernhard Ebner und insbesondere Tim Conboy die ganz große physische Präsenz fehlt. In Marco Nowak und Henry Haase hat die Defensive deutlich an Stabilität gewonnen. Vor allem Nowak zeigt, wie sehr er sich während seiner fünf Jahre in Nürnberg weiterentwickelt hat. Trotz seiner erst 26 Jahre gibt er fortwährend Kommandos und ist mit einem Tor und sechs Vorlagen der fleißigste Punktesammler unter den Verteidigern. Zudem präsentiert sich Kurt Davis in seinem dritten Jahr in Düsseldorf konstanter. Mit fünf Treffern ist der US-Boy, der seine Fehlerquote in der Defensive minimiert hat, erfolgreichste Torschütze des gesamten Teams. Die Defensive ist besser als in den beiden zurückliegenden Spielzeiten und wird nach der Rückkehr von Ebner und Conboy noch schwerer zu knacken sein.
Angriff — Die Problemzone der DEG ist die Offensive. 2,8 Tore pro Spiel sind zu wenig, um das selbstgesteckte Ziel Play-off-Teilnahme (direkt) zu erreichen. Erst 31 Pucks brachten Kapitän Rob Collins und seine Mitspieler im gegnerischen Gehäuse unter. Der Mannschaft von Christof Kreutzer fehlt ein richtiger „Knipser“. Den gab es zwar in der Vergangenheit auch nicht, und der Cheftrainer betont immer wieder, dass die „Scoring-Last“ auf mehrere Schultern verteilt ist, doch einige Angreifer lassen derzeit noch die Durchschlagskraft vermissen. Manuel Strodel und Chris Minard sind noch ohne Treffer, Daniel Weiß und Alexander Preibisch haben erst ein Tor für sich verbuchen können. „Die Jungs machen sich vielleicht manchmal zu viel Druck, gerade wenn sie wissen, dass sie lange nicht oder noch gar nicht getroffen haben“, sagte Kreutzer zuletzt. Im Angriff muss die DEG einfacher spielen, und fast alle Stürmer müssen eine Schippe darauflegen.
Special Teams — Christof Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter sind vor allem in der ersten Saisonphase keine Freunde von Quoten. Im Überzahlspiel liegt jene derzeit bei 21 Prozent: ein guter Wert. 80 Prozent weist die Statistik beim Unterzahlspiel aus. Dort muss und wird sich die DEG in den kommenden Spielen verbessern.
Fazit — Im Tor, in der Abwehr und im Überzahlspiel ist die DEG überdurchschnittlich gut. Dass es bislang nur zu drei Siegen nach regulärer Spielzeit (sechs insgesamt) und 15 Zählern gereicht hat, hängt in erster Linie von einer schwachen Torausbeute ab. Agiert die DEG offensiv erfolgreicher, dann ist das Erreichen der Pre-Play-off-Plätze kein Problem.