Ein fast perfektes Spiel
Lange Zeit hatten die Giants Alba Berlin am Rande der Niederlage. Am Ende verloren sie mit 73:79.
Düsseldorf. Bis sieben Minuten vor Spielende witterten die mehr als 3000 Zuschauer im Castello eine Sensation. Der Abstiegskandidat Giants Düsseldorf führte gegen Alba Berlin, seines Zeichens Tabellenführer der Basketball-Bundesliga, mit 61:59. Dann aber machte der große Favorit doch noch Ernst. In den Schlussminuten zeigten die Hauptstädter ihre Klasse und siegten mit 79:73.
"Ich bin nicht unzufrieden mit meinen Spielern", sagte Giants-Trainer Hansi Gnad. "Wir hatten die Möglichkeit zum Sieg, aber Berlin spielt seinen Stiefel immer weiter - egal, wie es steht." Zum Beispiel, als die Giants Mitte des dritten Viertels wie entfesselt aufdrehten und mit elf Punkten in Führung lagen. Die fast ausverkaufte Halle stand Kopf.
Alba jedoch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Bitter für die stark aufspielenden Giants: Nach der zwölften Niederlage in diesem Jahr schweben sie weiter in Abstiegsgefahr, der Vorsprung auf Platz 17 beträgt nur zwei Zähler.
Nach dem überraschenden Sieg in Frankfurt war Gnads Mannschaft anzumerken, dass sie ihr Selbstvertrauen wiedergewonnen hat. Gegen Alba, das mit der Empfehlung antrat, unter der Woche das Ticket für das Finalturnier des Europa-Pokals gelöst zu haben, starteten die Giants bärenstark.
Eric Taylor unter dem Korb und Brendan Winters von der Dreierlinie waren besonders treffsicher. Bis zur Halbzeit hielten sie ihre Mannschaft auf Kurs. Berlin schien beeindruckt vom Kampfeswillen der Gastgeber.
Was immer der Trainer seinen Giants in der Halbzeit mit auf den Weg gegeben hatte, es zeigte Wirkung. "Wir waren richtig unter Feuer", sagte Winters, der von der Defensive der Gäste nicht in den Griff zu bekommen war. Die Giants zogen zu Beginn des dritten Viertels auf 55:44 davon. Fast jeder Wurfversuch war ein Treffer, die Berliner in dieser Phase chancenlos. "Leider findet Alba fast immer einen Weg, doch noch zu gewinnen", erklärte Winters.
Dass es auch diesmal so kam, war jedoch vielen vermeidbaren Fehlern der Giants im Schlussviertel geschuldet. Die Berliner spielten plötzlich fehlerlos, während die Düsseldorfer den Korb nicht mehr trafen.
"Die haben zur richtigen Zeit die Punkte gemacht. Berlin ist nicht umsonst Erster", sagte Marc Antonio Carter, der seine Mannschaft kurz vor Ende mit einem Dreier fast noch einmal auf einen Punkt herangebracht hätte.