Giants müssen in eigener Sache werben
Didin zeigt die Abhängigkeiten auf.
Düsseldorf. Trotz der sportlich fast ausweglosen Situation fällt es Giants-Trainer Murat Didin leicht, Ziele für seine Basketballer vorzugeben. Sei es die Aussicht auf mindestens 2500 Zuschauer, die in der Halle an der Karl-Hohmann-Straße erwartet werden. Oder der Gedanke der Profis an die eigene Zukunft. Selbst wenn ein Sieg des Letzten der Basketball-Bundesliga (BBL) am Sonntag gegen Berlin (18 Uhr) ein ähnliches Wunder wäre, wie jener gegen Tabellenführer Bamberg im Januar, so erwartet der Trainer doch höchsten Einsatz von jedem seiner Spieler. „Es sind alle voneinander abhängig, im Juli geht es schließlich spätestens um neue Verträge“, sagt Didin.
So werden sich Spieler wie DeAndre Haynes, Patrick Pope und Steven Wright sicher andere Arbeitgeber suchen müssen, entsprechend könnten sie durch gute Leistungen für einen höheren Marktwert sorgen. Bisherige Ergänzungsspieler wie Dorian McDaniel und Patrick Wischnewski will Didin auch angesichts einiger angeschlagener Akteure erneut verstärkt auf das Feld schicken. Wischnewski dankte es jedenfalls vergangenes Wochenende mit einer ordentlichen Leistung und seinem bisherigen BBL-Bestwert von 14 Punkten. Er habe sich „noch keine Gedanken über die 2. Liga gemacht“, sagt der 23-Jährige. Seine Konzentration gelte ganz der laufenden Saison.
Anders agiert sein Trainer, der als Geschäftsführer der Giants mehrgleisig planen muss. Didin war in den vergangenen Tagen in Istanbul, zurrte unter anderem das finanzielle Engagement von Lebensmittel-Hersteller „Yayla“ fest. Nach dem Spiel beim MBC (18. März) fliegt Didin erneut nach Istanbul, um Hauptsponsor „Turkish Airlines“ davon zu überzeugen, dass Profi-Basketball in Düsseldorf eine Zukunft hat. In Deutschland arbeiten die Giants-Gesellschafter Alexander Schröder-Frerkes und Martin Schirmke daran, weitere Geldgeber zu finden. Bislang ist das dem Trio offenbar mit Erfolg gelungen. Am Dienstag wird Didin persönlich die Unterlagen für die BBL-Lizenz in Köln abgeben, auch das Einreichen des Zweitliga-Lizenzantrages Ende März soll kein Problem sein, lässt er durchblicken. Auch das sollte ein Grund für seine Spieler sein, sich gegen Berlin voll reinzuhängen. Denn eigentlich gibt es ja kein besseres Argument für Sponsoren und Fans als sportlichen Erfolg.