Happy End im vierten Akt
Giants besiegen Vizemeister Bonn 70:69 – dank Archibongs Treffer drei Sekunden vor Spielschluss.
Das Drehbuch dieses Basketball-Dramas hätte keinen besseren Hauptdarsteller für den entscheidenden Akt haben können: Koko Archibong sorgte drei Sekunden vor Spielende für den Korb zum 70:69 (38:29) der Giants Düsseldorf gegen die Baskets Bonn. Der 28-Jährige war beim dritten Sieg im sechsten Saisonspiel mit 18Zählern überragender Akteur in einem sehenswerten Bundesliga-Duell, in dem die Giants lange einen Vorsprung von knapp zehn Zählern verwaltet hatten. Bis zur spannenden Schlussphase. "Düsseldorf hat drei Viertel lang das bessere Spiel gemacht, und auch wenn wir uns entschieden haben, plötzlich zehn Minuten am Ende noch mal Gas zu geben, war der Sieg verdient", sagte Bonns Trainer Michael Koch.
Die beiden Sieger vom Freitagabend - Giants 88:60 in Ulm, Bonn 65:53 gegen Berlin - führten das Rhein-Derby mit viel Tempo und Intensität. Vor allem Archibong konnte seine enorme Erfahrung im Luftkampf unter dem Korb ausspielen. Immerhin hatte er in Bundesliga-Routinier Chris Ensminger und Nationalspieler Tim Ohlbrecht echte "Schwergewichte" gegen sich. "Das Spiel wird eben auf dem Feld entschieden und nicht auf dem Papier", sagte Archibong.
Weil sich auch Logan Kosmalski und Jonathan Cox unter den Körben mächtig lang machten, entschärften sie die wohl gefährlichste Abteilung der Bonner und nahmen eine verdiente Neun-Punkte-Führung mit in die Pause. "Wir haben wirklich sehr gut reingefunden", sagte Giants-Trainer Achim Kuczmann. Man habe aber sicher nicht damit rechnen können, dass "Bonn uns den Sieg in die Hand gibt".
Der Vizemeister der vergangenen Saison fand bis weit ins vierte Viertel keine Mittel, um den starken Defensivriegel zu knacken, und musste zudem Vince Yarbrough ersetzen, der Anfang des zweiten Viertels umgeknickt war. Doch die Bonner konnten von der Bank nachlegen, vor allem John Bowler machte den Gastgebern immer mehr Probleme.
Auf der anderen Seite blieb Brant Bailey nach seinem Kurzeinsatz vor der Pause auf der Bank sitzen, die Schleimbeutel-Entzündung im Ellenbogen war noch nicht abgeklungen, und Minuten vor dem Ende verletzte sich Marc Antonio Carter so schwer an der Schulter, dass er nach dem Spiel im Krankenhaus behandelt werden musste.
Der großartige Erfolg dürfte alle Schmerzen gelindert haben. "Wir haben zu hart gearbeitet und zu gut gespielt, dass eine Niederlage echt schlimm gewesen wäre", sagte "Matchwinner" Archibong, der nun mit seinen Kollegen entspannt an die nächsten Aufgaben herangehen kann. Am kommenden Sonntag treten die Giants beim Mitteldeutschen BC an (16.30 Uhr), das nächste Heimspiel folgt am 14. November gegen die Baskets Bamberg (18.30 Uhr).