Interview: Freundschaft ruht für ein Spiel
Achim Kuczmann trifft am Sonntag mit den Giants auf Michael Koch und Bonn.
Düsseldorf. Am Freitagabend treten die Bundesliga-Basketballer der Giants Düsseldorf in Ulm an, aber die Augen der Verantwortlichen sind auch schon auf das Rhein-Derby am Sonntag gegen Bonn gerichtet, das an Allerheiligen um 18 Uhr an der Karl-Hohmann-Straße angepfiffen wird.
Im Vorfeld stellten sich die Trainer Achim Kuczmann (Düsseldorf) und Michael Koch (Bonn) zum Doppel-Interview.
Koch: Dass die Kölner von der Bildfläche verschwunden sind, tut uns sehr weh. Aber ich ich froh, dass es dieses eine Derby noch gibt. Denn Leverkusen stand ja auch auf der Kippe, der zweite Bundesliga-Standort am Rhein wurde nur durch den Umzug nach Düsseldorf erhalten.
Kuczmann: Vergangene Saison war das Derby gegen Köln unsere Premiere in Düsseldorf, die Halle war voll, es war ein tolles Ereignis. Wenn es die Mannschaft noch geben würde, wäre es super.
Koch: Das liegt aber auch am neuen Punktesystem, wo es für eine Niederlage einen Punkt gibt. Dadurch stehen Mannschaft weiter oben, die noch kein Spiel gewonnen, aber schon mehr ausgetragen haben. Man kann daraus nichts ablesen, das alte Format hätte man beibehalten sollen.
Kuczmann: Das schadet vor allem in der Außenwirkung auf Sponsoren beispielsweise. Als Trainer muss man sich da von jeglichem Druck freimachen und darf es nicht an die Mannschaft weitergeben. Immerhin haben wir noch 30 Spiele vor uns, darunter die zwei Heimspiele, die ausgefallen sind.
Kuczmann: Bonn war vergangene Saison Vizemeister und ist wieder oben einzuordnen.
Koch: Achim leistet seit Jahren sehr gute Arbeit, Trotz beschränktem finanziellen Rahmen baut er immer eine schlagkräftige Mannschaft zusammen. Der variable Angriff der Giants birgt sehr viele Gefahren.
Koch: Sicher, denn jeder fährt ja seine eigene Strategie. Natürlich scheuen wir uns nicht vor einem Telefonat, wenn es um die Verpflichtung eines Spielers geht, über den man Infos braucht.
Kuczmann: Außerdem sehen wir uns in der Vorbereitung einige Male. Alleine vor den Spielen ist der Kontakt deutlich freundschaftlicher als bei anderen Kollegen. Dafür haben wir einfach schon zu viel zusammen erlebt.
Kuczmann: Richtig, wie reisen einen Tag vorher in Ulm an, in der Nacht nach dem Spiel geht es zurück, und am Samstag bereiten wir uns mit einer lockeren Trainingseinheit auf Bonn vor. Als Profimannschaft muss man damit klarkommen. Leider fällt Brant Bailey mit einer Ellenbogenverletzung aus.
Koch: Für uns geht es gegen Berlin. Alleine wir haben vier neue Stammspieler im Team. Dadurch ist noch etwas Sand im Getriebe, und wir werden uns vor allem auf uns konzentrieren müssen.
Kuczmann: Bonn gewinnt gegen Berlin, und am Ende der Vorrunde haben sie den Play-off-Platz ganz souverän in der Tasche.
Koch (lacht): Da muss ich mich wohl jetzt revanchieren. Im Ernst: Ulm hat Probleme, wir haben dort auch gewonnen, also kann Düsseldorf das auch. Und am Ende landen sie hoffentlich auch in der Play-off-Runde.
