Phönix verhöhnt die Giants

Ein Viertel lang führen die Giants, dann bricht die Mannschaft von Trainer Didin ein — und muss sich Schmährufe gefallen lassen.

Düsseldorf. Die Gesänge der Hagener Fans schmerzten wie die entscheidenden Schläge gegen einen taumelnden Boxer: „Ab-stei-ger, Ab-stei-ger“ schallte es aus rund 300 Kehlen in der Halle an der Karl-Hohmann-Straße. Auf dem Parkett ließen die Basketballer der Giants Düsseldorf die Köpfe hängen, mit dem 80:88 (36:41) gegen Phönix Hagen verpassten sie eine große Chance, die letzten fünf Spieltage im Kampf um den Klassenerhalt noch irgendwie spannend zu machen.

Bei acht Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen könnte der Abstieg am kommenden Wochenende auch rechnerisch besiegelt sein. „Das Spiel war eine Fotokopie der Saison: Wir hatten die Chance, haben sie aber durch individuelle Fehler zerstört“, sagte Giants-Trainer Murat Didin.

Seine Spieler handelten nach dem Motto: Mit den Händen vorsichtig aufbauen, mit dem Hinterteil wieder umschmeißen. So starteten die Giants furios ins West-Derby, führten mit 26:13 nach dem ersten Viertel, weil sie 73 Prozent ihrer Würfe durch die Reuse schossen. Doch in einem „verflixten zweiten Viertel“, wie es der Hallensprecher später als Ursache für die Niederlage ausmachte, gaben sie die Führung wieder ab. Mit einem 14:0-Lauf drehte Hagen die Partie und baute die Führung nach der Pause auf bis zu 13 Zähler aus.

Dazu brauchte es nicht einmal eine überragende Leistung, um den ersten Auswärtssieg nach drei Monaten zu erringen. Denn bei den Giants regierte zwischenzeitlich das Chaos: Schrittfehler wechselten sich ab mit leichtfertigen Ballverlusten und haarsträubenden Würfen, bei denen DeAndre Haynes nahezu unbedrängt sogar einmal ganz am Korb vorbei warf.

Das ganze Unglück des Nachmittags symbolisierte Distanzschütze Patrick Pope zu Beginn des vierten Viertels: Erst warf er einen „Dreier“ unter Druck, landete dann aber beim so bemühten wie vergeblichen Abwehr-Einsatz rutschend in der Seitenbande. In der Folge zog Hagen endgültig davon, und zur Krönung ließ sich Pope die Kugel noch aus der Hand stibitzen — wie ein Basketball-Anfänger. Den Giants gelang es nicht, Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Die „Ab-stei-ger, Ab-stei-ger“-Rufe waren also durchaus angemessen — so schmerzhaft sie auch gewesen sein mögen.