Totgesagte leben länger
Die Giants dürfen dank Wild Card und neuen Partnern doch wieder in der Bundesliga spielen. Nur der Klassenerhalt zählt.
Düsseldorf. Die Giants fangen im dritten Jahr in Düsseldorf wieder bei Null an - mehr oder weniger: Unter dem Dach einer neuen Spielbetriebs-Gesellschaft, während die bisherige in der Insolvenz "abgewickelt" wird. Freitagabend eröffnen die Giants bei den Eisbären Bremerhaven (19.30 Uhr, Wilhelm-Kaisen-Platz) nach sportlichem Abstieg und Rettung durch die "Wild Card" die Saison der Basketball-Bundesliga. Alle Informationen zum Saisonstart auf einen Blick:
Die Rettung: Im Sommer fand der bisherige Geschäftsführer Claudio Di Padova in letzter Minute neue Geldgeber - allen voran die "Gloria-Hotelgruppe" als Namenssponsor und die "Turkish Airlines" als Trikotsponsor. So konnte eine neue Spielbetriebs-GmbH gegründet und die Bewerbung am "Wild-Card"-Verfahren der Liga ermöglicht werden. Die übrigen 17 BBL-Klubs vergaben einstimmig den durch Aufstiegsverzicht frei gewordenen Startplatz an die Giants.
Die neuen Köpfe: Di Padova trat nach erfolgreicher Rettung zurück. Neuer Geschäftsführer ist Fabian Hedderich - im Rahmen einer Kooperation mit dem Vermarktungs- und Beratungsunternehmen "actori GmbH" aus Köln. Neuer Trainer ist Murat Didin, der maßgeblich an der finanziellen Rettung Anteil hatte. Die "actori GmbH" soll helfen, "Erträge zu steigern, Kosten zu senken und Vorgänge zu verbessern", sagt Hedderich. Im Vorjahr standen rund 2,6 Millionen Euro zur Verfügung, damit rangierten die Giants im unteren Mittelfeld der Geld-Tabelle. Jetzt sind es schätzungsweise rund ein Drittel weniger.
Die Einsparungen: Es gibt lediglich Einjahres-Verträge für die Profis. Nur wenn die Giants schwarze Zahlen schreiben, profitiert auch die "actori GmbH". Die Kooperation stieß auch bei den städtischen Verantwortlichen sowie den bisherigen Sponsoren (Stadtsparkasse, Stadtwerke, Schmolz&Bickenbach) auf Zustimmung.
Der Kader: Trainer Murat Didin musste einen komplett neuen Kader zusammenstellen, der von DeAndre Haynes (kam von Paderborn/Pro A) als Kapitän angeführt wird. Kurz vor Meldeschluss am Mittwoch wurde in London Warren (Dayton Flyers/USA) ein zweiter Spielmacher verpflichtet. Marin Petric rückt dafür in den Trainerstab. Didins Plan ist, dass sich die Mannschaft "mit Emotionen und Kampfgeist" gegen die favorisierte Konkurrenz behaupten soll.
Die Vorbereitung: Aus 13 Testspielen gab es nur drei Siege. Nicht schlimm, sagt Trainer Murat Didin. "Ich setze auf die langfristige Entwicklung und will einen Kern-Kader formen, der auch in der kommenden Saison bleibt."
Die Aussichten: Der sportlichen Leitung ist klar, dass es mit dem Mini-Etat nur um den Klassenerhalt geht. Didin: "Wir hoffen auf eine schöne und glückliche Saison, denn Glück brauchen wir."