Radfahren in Düsseldorf Das erste Stück Radleitroute ist fertig – mit einiger Verspätung

Düsseldorf · Von Landtag bis Stadttor hat sich etwas getan für den Radverkehr in Düsseldorf. Breite Wege sind eingerichtet, sogar eine neue Fahrradstraße gibt es.

Von der Rheinuferpromenade zweigt der rote Radweg ab und geht in eine neue Fahrradstraße über.

Foto: Alexander Esch

Insgesamt sechs Mega-Radwege sollen in Zukunft durch die Stadt führen. Gut befahrbare, durchgängige Achsen sollen das Durchqueren der Stadt per Zweirad erleichtern. Nun ist endlich das erste kleine Stück der ersten Radleitroute fertig.

Mit einiger Verspätung allerdings. Vor ein paar Jahren hieß es, dass die Nord-Süd-Achse eigentlich schon 2024 komplett befahrbar sein sollte. Das ist noch längst nicht der Fall.

Auch am Portobello-Haus vorbei führt ein neuer, breiter Radweg, der in zwei Richtungen befahren werden kann.

Foto: Alexander Esch

Aber immerhin: Auf der Rheinuferpromenade ist das Pflaster ausgebessert worden, und vor allem hat sich von Landtag bis Stadttor einiges getan. Wer in Richtung Süden unterwegs ist, kann nun nach der Rheinkniebrücke kurz vor dem Landtag von der Promenade auf direktem Weg auf einem neu gepflasterten Zweirichtungsradweg die Moselstraße erreichen. Die ist nun zur Fahrradstraße geworden, das zeigen sowohl neue Schilder als auch Piktogramme auf dem Boden der Fahrbahn an.

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Weiter in Richtung Norden schließt sich erneut ein rot gepflasterter Radweg an, der am Portobello-Hochhaus vorbeiführt. Dort hat man ein wenig von der Rasenfläche des Rheinparks Bilk abgegraben, um die nötige Breite hinzubekommen.

Bei der Querung der Ernst-Gnoß-Straße soll laut Stadt bis zum Spätsommer eine extra Fahrradampel angebracht werden, die je nach Verkehrsaufkommen schaltet. Noch ist dort allerdings ein Provisorium eingerichtet.

Am Stadttor geht es dann zurzeit nicht mehr weiter. Die Baustelle entlang der Völklinger Straße läuft. An der Rampe in Richtung Gladbacher Straße wurde damit begonnen, die Beleuchtung zu versetzen, um das Baufeld für den neuen Radweg freizumachen, teilt die Stadt mit.

„Mit der Öffnung der Fahrradstraße am Landtag ist ein erster, sichtbarer Teil der Nord-Süd-Radleitroute erreicht. Unser Ziel ist es, allen Verkehrsteilnehmenden den Raum zu geben, den sie brauchen – sicher, komfortabel und klar strukturiert“, sagt Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral. Nicht nur der Radverkehr profitiere. Auch Konflikte mit Fußgängern würden durch die klare Trennung deutlich reduziert.

Noch nicht begonnen haben die Arbeiten auf dem Abschnitt Gladbacher Straße bis Fährstraße. Auf Nachfrage der Redaktion sagt die Stadt, dass es dort Ende April oder Anfang Mai losgehen soll.

Eine offene Frage ist zudem noch, wie die Fährstraße gequert und es bis zum Südring weitergehen soll. Die Stadtverwaltung sagt dazu: „Auf dem letzten Teilstück, zwischen Fährstraße und Südring, verlegt die Netzgesellschaft noch Fernwärmeleitungen. Im Anschluss der Tiefbauarbeiten soll mit der Umsetzung des neuen Zweirichtungsradweges bis zum Südring begonnen werden.“ Die Planung dazu befinde sich noch in der Abstimmung, sagt die Verwaltung der Stadt.

Weitere offene Planungsfragen gibt es auch noch für das gesamte Stück vom Fortuna-Büdchen bis zum Flughafen, das ebenfalls Teil der ersten Radleitroute sein soll. Bis diese wirklich fertig ist, dürften mindestens noch anderthalb Jahre vergehen, so zumindest fielen zuletzt interne Schätzungen bei der Stadt aus.

Insgesamt 22 Millionen Euro soll die gesamte Nord-Süd-Achse kosten, die rund zehn Kilometer lang sein wird. Teil der zweiten Route von Osten nach Westen ist unter anderem die umgebaute Luegallee oder auch die neue Fahrradstraße auf dem Wehrhahn. Nächste Bauarbeiten sind für die Hansaallee angekündigt.

(ale ctri)