89 Prozent für OB-Kandidat Zachel SPD-Fraktion in Düsseldorf verliert viele bekannte Namen

Düsseldorf · Die Partei hat ihre Bewerber für die Kommunalwahl aufgestellt. Schon jetzt ist klar, dass sich die Fraktion im Stadtrat sehr verändern wird.

Die SPD Düsseldorf bei einer Abstimmung am Samstag in der Parteizentrale an der Kavalleriestraße.

Foto: SPD/David Adelmann

Die SPD hat am Samstag ihre Kandidaten für die nächste Ratsperiode und damit für die Kommunalwahl am 14. September aufgestellt. Offiziell nominiert wurde auch Fabian Zachel als Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Zachel kam auf 89 Prozent der gültigen Stimmen. Zum Vergleich: Thomas Geisel kam bei seinen beiden Nominierungen auf knapp 99 Prozent.

Zachel kündigte in seiner Rede an, als OB eine Gesamtstrategie für die Entwicklung Düsseldorfs aufstellen zu wollen – mit breiter Beteiligung der Politik und Bevölkerung. Er erneuerte seinen Vorwurf in Richtung des amtierendem Oberbürgermeisters Stephan Keller (CDU): „Es gibt keinen übergeordneten Plan.“ Zachel betonte, dass er Menschen zusammenbringen und Prozesse aufsetzen könne: „Ich bin ein Stratege.“ Auf der Reserveliste für die Wahl des Stadtrates steht er auf Platz eins. Er hatte bereits angekündigt, auch dort einziehen zu wollen, falls er nicht Oberbürgermeister werden sollte. Hinter ihm folgt Sabrina Proschmann, heutige Co-Vorsitzende der Fraktion. Auf Platz drei steht Markus Raub.

Weitere weit vorn platzierte bekannte Namen und heutige Ratsmitglieder (streng nach Quotierung) sind etwa der Verkehrspolitiker Tobias Kühbacher, Elke Fobbe, Hakim El Ghazali und Burkhard Albes. Allerdings wird sich die Fraktion erneuern und verjüngen, denn viele zum Teil langjährige Mitglieder des Gremiums und Funktionsträger in Fachausschüssen treten nicht mehr an. Darunter sind Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Marina Spillner, Ursula Holtmann-Schnieder, Martin Volkenrath, Peter Rasp, Udo Figge und Mark Schenk, der von Volt gekommen war. Neu sind in aussichtsreicher Position Ulrike Hora, Katharina Kabata, Franca Bavaj, Benjamin Tscholl und der Filmemacher Masoud Ghahremani.

Um den noch relativ aussichtsreichen Platz 15 gab es eine Kampfkandidatur zweier recht prominenter SPD-Vertreter aus dem Stadtbezirk 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hamm, Flehe, Volmerswerth): Das aus Partei- und Fraktionsspitzen bestehende Vorschlagskomitee empfahl das langjährige Ratsmitglied Ioannis Vatalis. Auf seine Position wollte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund, der aufgrund von Wahlarithmetik nur auf Platz 31 gelandet war. Er scheiterte deutlich.

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In den Rat zieht auf jeden Fall ein, wer einen der 41 Wahlkreise gewinnt. Auch diese Kandidaten wurden gewählt. Bei der Kommunalwahl 2020 konnte die SPD nur einen Kreis gewinnen. Entsprechend der gesamten Stimmanteile zieht zudem die Liste. Nach einem Wahlergebnis von 17,9 Prozent kommt die SPD derzeit auf 16 Sitze im Stadtrat.

(ale dtm)