Pferde und Ponys grasen auf der Weide, Gänse laufen schnatternd über die Wiese, ein Hahn kräht. Idylle pur am Ende des Pfaffenmühlenwegs am Rande einer großen Acker- und Freifläche. Da verwundert es wenig, dass Bürger sich gegen die Bebauung dieses Bereiches, gegen das Projekt „Nördlich Kalkumer Schloßallee“ wehren.
Gleich drei Initiativen haben sich gebildet, die den geplanten Campus mit Schul- und Sportflächen sowie insgesamt 550 kleinen und großen Wohnungen verhindern wollen. „Das ist nicht nur eine Frischluftschneise und Abkühlungsfläche. Die Bürger benötigen dieses Areal auch zu Erholung“, sagt Gaby Gießmann von der Initiative Grüner Norden Düsseldorf (GND).
Die Initiative hat unter anderem Informationsveranstaltungen und Protestaktionen organisiert und Visualisierungen entwickelt, wie der geplante Campus später einmal aussehen könnte. Nun wurde auch noch ein „Bauschild“ am Rande des Planungsgebietes aufgestellt. „Darauf zu sehen ist die maßstabsgetreue Darstellung der geplanten Bebauung, deren Massivität in Höhe und Fläche den Bürgerinnen und Bürgern bildlich vor Augen geführt wird“, erklärt die Initiative.
„Wir haben mitbekommen, dass noch immer nicht alle Bürger über die Baupläne informiert sind. Deshalb haben wir diese Aktion gestartet, die der Anlass sein soll, wieder in die Diskussion zu gehen“, sagt Gießmann.
Gleichzeitig wird auf dem Schild auf eine geplante Podiumsdiskussion der Initiative hingewiesen, die am Montag, 30. Juni, um 19.30 Uhr im Theodor-Fliedner-Gymnasium, Kalkumer Schloßallee 28, stattfinden soll. Daran werden die vier Oberbürgermeister-Kandidaten Stephan Keller (CDU), Clara Gerlach (Grüne), Fabian Zachel (SPD) und Ulf Montanus (FDP) teilnehmen.
„Dann muss die Politik Farbe bekennen. Sämtliche Ratsparteien sind gut beraten, sich im Kommunalwahlkampf klar gegen dieses gesetzeswidrige, klimaschädliche und bürgerfeindliche Projekt zu positionieren“, sagt Benedikt Korischem vom GND. Oberbürgermeister Stephan Keller hat allerdings schon vor einigen Monaten erklärt, dass man die Stadt nicht mit dem nötigen Wohnraum versorgen könnte, ohne die große Fläche an der Kalkumer Schloßallee zu nutzen.
Dieses Argument will die Initiative Grüne Norden allerdings nicht gelten lassen. „Vor 15 bis 20 Jahren wird hier ohnehin nichts passieren. Da wäre es sinnvoller an anderen Stellen nachzuverdichten oder Industriebrachen für den Wohnungsbau zu nutzen, das ginge schneller“, sagt Korischem.