Trotz Außenseiterrolle Königshofen träumt vom Coup gegen Borussia Düsseldorf

Düsseldorf · Dass die Tischtennis-Profis Jin Ueda und Martin Allegro (beide TSV Bad Königshofen) im Meisterschafts-Halbfinale gegen die Borussia nur noch Pflichtspiele bestreiten, und mehr durch physische Anwesenheit als durch Spielweise beeindrucken, ist nur ein Gerücht.

Zwar verlassen die beiden nach dem Saisonende die Unterfranken, aber genau deshalb brennen sie darauf, die Spielzeit bis einschließlich zum Endspiel auszudehnen. Genau deshalb hofft der TSV auf zwei perfekte Tage gegen den amtierenden Meister, die jeweils mit einem TSB-Erfolg enden sollen. Den ersten Coup wollen die Unterfranken am Freitag (19 Uhr) vor heimischem Publikum landen.

Rückblick auf eine
bittere Erfahrung

Dass ein perfekter Tag nicht zum Finaleinzug reicht, das erlebten die Königshofener in der Saison 2023/24. Auch da ging es für sie in der Vorschlussrunde gegen den Rekordmeister und nach eben dem perfekten Tag gingen sie mit 1:0 in der Semifinalserie in Führung. Zu wenig, wie sich bei den beiden Begegnungen in Düsseldorf herausstellen sollte, die Borussia gewann zweimal, zog ins Finale ein und sicherte sich gegen Saarbrücken den Titel. Das ist auch der Grund, warum die TSV-Verantwortlichen dem Team vom Rhein die besseren Siegesaussichten zuschustern. „Die Favoritenrolle liegt eindeutig beim Weltklasseteam von Borussia Düsseldorf. Wie bereits das vergangene Jahr gezeigt hat, reicht ein perfekter Tag eben nicht aus, um gegen das erfolgreichste Team Deutschlands im Play-off zu bestehen“, schreibt der TSV auf seiner Website. Und doch haben sich die Unterfranken ein hohes Ziel gesteckt. „Nach dem verpassten Finaleinzug im vergangenen Jahr lautet das Ziel in diesem Jahr eindeutig: Einzug ins Finale.“

Trotz Wunschgegner
keine einfache Partie

Die Favoritenrolle nehmen die Borussen an. Für Cheftrainer Danny Heister ist Bad Königshofen der Wunschgegner. Auch, weil die beiden Bundesligaspiele jeweils 3:1 für Borussia endeten. „Aber das heißt nicht, dass es einfach wird. Ueda ist ein sehr guter Spieler, Bastian Steger ist sehr erfahren und Philip Zeljko ist gefährlich, weil er aus jeder Lage draufhaut. Wenn er trifft, ist er sehr stark“, warnt Heister. „Bad Königshofen ist vor allem zu Hause sehr gefährlich.“

Deshalb haben sich die Borussen intensiv vorbereitet. Die leichte Verletzung von Anton Källberg ist abgeklungen, Dang Qiu ist unbeschadet vom Weltranglistenturnier in Incheon zurückgekehrt. Timo Boll ist fit, Borgar Haug trainingsfleißig. Einzig Kay Stumper machte die Borussia-Halbfinal-Vorbereitung am Staufenplatz nicht komplett mit. „Kay hat die Woche noch bei einem Feeder-Turnier in Havirov in Tschechien gespielt“, verrät der Chefcoach.

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Wer den Schläger aus der Trainingstasche nehmen darf, um in der ausverkauften Arena aktiv zu werden, entscheidet Heister wie üblich erst kurzfristig. Dass alle gewarnt sind, dafür sorgt neben Heister auch Borussia-Manager Andreas Preuß. „Wir sollten und werden den TSV nicht unterschätzen. Die Play-offs werden im Knockout-System gespielt und so was hat immer seine eigenen Gesetze“, so Preuß. „Ich bin optimistisch, dass wir das Finale erreichen können, denn das ist unser großes Ziel.“

(tino faja)