Daniel Stephan zur HSG?
Handball: Manager Flatten verhandelt mit dem ehemaligen Welthandballer. Spitzenreiter HSV ist beim 24:33 einfach zu übermächtig.
Düsseldorf. Martin Schwalb war außer sich. Gerade hatten die Schiedsrichter die erste Halbzeit abgepfiffen, doch der Trainer des HSV Hamburg stellte wild gestikulierend Rückraumspieler Marcin Lijewski zur Rede, der Sekunden zuvor mit einem unnötigen Ballverlust einen Treffer der HSG Düsseldorf ermöglicht hatte. Wer angesichts dieser Szene an einen Sensationserfolg gegen den Tabellenführer aus Hamburg glauben mochte, wurde jedoch enttäuscht. Als Schwalb die Fassung verlor, führten die Gäste bereits mit 16:9, am Ende entführten sie beim 33:24-Erfolg relativ mühelos die Punkte aus dem Castello.
HSG-Manager Frank Flatten blickte nach Spielschluss nach vorn. "Wir müssen unsere Strukturen professionalisieren", forderte er erneut. Seiner Ankündigung könnten bald Taten folgen. Flatten bestätigte, dass er mit dem ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan (Foto) in aussichtsreichen Verhandlungen steht. Stephan soll als sportlicher Leiter die Kompetenz im Verein erhöhen. "Er ist eine große Persönlichkeit", schwärmt Flatten von Stephan, der wohl auch in der zweiten Liga für die HSG arbeiten würde. Einen Haken hat die Sache jedoch: "Er kommt nur, wenn wir einen wettbewerbsfähigen Etat vorweisen können." Das gelingt am besten in der Bundesliga.
Dazu ist ein Erfolg am Mittwoch in Balingen erforderlich. "Wir haben uns gegen Kiel und Hamburg gut aus der Affäre gezogen. Ich glaube, wir können mit breiter Brust dahin fahren und gewinnen", sagte Matthias Puhle. Allerdings gelang es der HSG gegen Hamburg nur bis zur achten Minute, das Spiel ausgeglichen zu haten. Nach Michael Hegemanns Tor zum 4:4 spielten zunächst nur die Gäste, während die Angriffe der HSG an der Abwehrmauer des HSV abprallten. Die Folge: Nach 18 Minuten führten die Hanseaten vor allem dank des überragenden Rechtsaußen Hans Lindberg mit 10:4.
Trainer Ronny Rogawska reagierte und setzte fortan auf die Jugend: Max Weiß ersetzte Patrick Fölser, für Andrej Kogut kam Kiel-Debütant David Hansen zum Einsatz. Fortan präsentierten sich die Düsseldorfer etwas konzentrierter, ohne die Hamburger entscheidend in Bedrängnis bringen zu können. Für große Traurigkeit auf Düsseldorfer Seite sorgte das jedoch nicht. "Ich bin zufrieden, denn in der zweiten Hälfte haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", sagte HSG-Trainer Ronny Rogowska.