Erster großer HSG-Frust

Handball: Zweitligist verliert im Pokal beim TV Korschenbroich nach zweifacher Verlängerung 32:35.

Düsseldorf. Selten war eine Pokalniederlage so bitter. Am Ende von 80 nervenaufreibenden Minuten waren es die Anhänger des TV Korschenbroich, die ihr Team feiern durften. Handball-Zweitligist HSG Düsseldorf hatte sich mit einer Mini-Besetzung durch zwei Verlängerungen gekämpft, mit schwindenden Kraftreserven aber das unglückliche Ende für sich. Nach dem 32:35 (27:27; 21:21) ist bereits nach der ersten Runde Schluss.

Nach elf Minuten rieben sich die 446 Zuschauer verwundert die Augen. Die Gäste aus Düsseldorf, die ohne Marcel Wernicke (Fußverletzung) und Max Weiß (Zerrung) antreten mussten, hatten nach einem Blitzstart mit 8:1 die Nase vorne. Sechs Sekunden vor der Pause gelang Marcel Görden der erst vierte TVK-Feldtreffer überhaupt, denn die Gästedeckung stand ebenso sicher wie Almantas Savonis im Tor.

Dieses Bild änderte sich in den zweiten 30 Minuten: Korschenbroich startete mit einem 4:1-Lauf, anschließend musste Jan-Henrik Behrends nach einem harten Foul das Feld verlassen. Ohne Linkshänder im Rückraum hatte Düsseldorf jetzt das Nachsehen gegen unermüdlich kämpfende Gastgeber, die fast mit dem Schlusspfiff den Ausgleich zum 21:21 erzielten.

"In der ersten Hälfte haben wir gut gespielt", sagte Rechtsaußen Florian von Gruchalla. "Dann haben wir den Fadem verloren und uns von der Hektitk anstecken lassen." Hektik, für die auch das äußerst schwache Schiedsrichter-Duo sorgte. Als der Schweiß auf dem Hallenboden die doppelte Verlängerung dann auch noch zur Rutschpartie werden ließ, war der Nervenkrimi perfekt. Daniel Bracks spektakulärer Treffer im Fallen rettete die HSG zwar in die zweite "Overtime", aber in den letzten zehn Minuten dominierten klar die Hausherren.

Zunehmende Nervosität machte Trainer Ronny Rogawska verantwortlich für die Niederlage: "Wir haben uns selbst unter Stress gesetzt, zu viele individuelle Fehler produziert und uns im Endeffekt selbst geschlagen."