Frank Flatten: Der starke Mann
Der Manager der HSG Düsseldorf ist jetzt auch Präsident. Erwin Schierle bleibt Hauptsponsor des Klubs.
Düsseldorf. Frank Flatten ist jetzt der starke Mann bei der HSG Düsseldorf. Der 45-Jährige Manager ist zugleich Präsident des Handball-Zweitligisten, nachdem Erwin Schierle sein Amt zur Verfügung gestellt hat. "20 Jahre Handball, davon zwölf Jahre als HSG-Präsident sind genug", sagt Schierle.
"Ich habe in den vergangenen Jahren mehrfach den Wunsch geäußert, den Vorsitz abzugeben. Im Januar hat mich Frank Flatten gebeten, angefangene Strukturveränderungen zu begleiten. Deswegen habe ich kandidiert. Die Voraussetzungen für die Strukturänderungen sind nun geschaffen."
Allerdings zieht sich Schierle nicht komplett zurück. Er bleibt dem Verein als Hauptsponsor erhalten und wird Beiratsmitglied in einem neu gegründeten Gremium, das mit den Strukturveränderungen einhergeht.
In diesem Rahmen wurde bereits der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan für drei Jahre als Sportdirektor an den Verein gebunden. "Mit Daniel Stephan haben wir einen hochrangigen Mitstreiter gefunden. Ich bin überzeugt, dass die HSG Düsseldorf eine positive Zukunft haben wird", so Schierle.
Dafür soll auch Max Ramota stehen. Nach dem Karriere-Ende wird der 33-Jährige ab sofort in die Arbeit auf der Geschäftsstelle eingebunden. "Max ist unter anderem in der Sponsorenbetreuung und im Fanprogramm tätig. Außerdem ist er für die Kooperation mit Schulen und Vereinen zuständig. Wir erhoffen uns dadurch bei den Heimspielen auch einen größeren Publikumszuspruch", sagt Flatten.
Trotzdem ist bei der Zuschauer-Kalkulation Bescheidenheit angesagt. "Wir sind nicht so blauäuig und setzen sie zu hoch an. Das ist uns einmal passiert, das reicht. Wir rechnen mit durchschnittlich 900 Zuschauern pro Heimspiel."
Wenn die Gegner in der zweiten Liga TV Groß-Umbach, SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen oder HG Saarlouis heißen, werden die Zuchauer sicher nicht ins Castello nach Reisholz strömen.
Vorsichtig optimistisch gibt sich der neue HSG-Präsident auch bei der sportlichen Zielsetzung für die kommende Saison: "Wir wollen oben mitspielen. Der Kader ist nicht so üppig besetzt, dass der Wiederaufstieg planbar ist. Ich gehe davon aus, dass der Bergische HC einer der Favoriten sein wird."
Derzeit wird bei der HSG auf mehreren Ebenen gearbeitet. Eine davon ist die Gründung einer neuen AG, durch die der Spielbetrieb aus dem Verein ausgegliedert wird und die eine Haftungsbeschränkung der handelnden Personen beinhaltet.
In diesem Rahmen soll es zur Saison 2011/2012 ein Aufsichtsrat geben. Frank Flatten wird in jedem Fall eine führende Rolle in dem neuen Konstrukt spielen, auch wenn er sagt, dass es in Zukunft bei der HSG keine "Ein-Mann-Show" geben werde.