HSG hat es nicht in der Hand
Düsseldorfs Bundesligist spielt in Gummersbach und hofft auf Schützenhilfe im Abstiegskampf.
Düsseldorf. Durchhalteparolen, Zweckoptmismus, Schuldzuweisungen und eine kleine Portion Hoffnung. Bei der HSG Düsseldorf gibt es vor dem Saisonfinale in der Handball-Bundesliga alle Facetten des Abstiegskampfes. Am letzten Spieltag muss der Tabellen-15. am Samstag (15 Uhr) beim übermächtigen VfL Gummersbach antreten. 12 000 Besucher in der KölnArena werden dem rheinischen Derby den passenden Rahmen geben, schließlich peilt der Bundesliga-Rekordmeister einen Europapokal-Platz an.
"Sicherlich ist es nicht schön, am letzten Spieltag vor einer unmöglich erscheinenden Aufgabe zu stehen", so Manager Frank Flatten. "Wir hoffen in dieser Situation auch auf die Schützenhilfe aus Hildesheim und Magdeburg, die gegen unsere direkte Konkurrenten spielen." Während der TuS Nettelstedt-Lübbecke zu Hause gegen Eintracht Hildesheim klarer Favorit ist, würde der HSG Wetzlar ein Unentschieden gegen den leicht favorisierten Gegner aus Magdeburg reichen.
"Ich habe mit Vertretern beider Mannschaften gesprochen und bin überzeugt, dass sich sowohl Magdeburg als auch Hildesheim voll rein hängen werden", so Flatten. "Wetzlar und Lübbecke stehen gewaltig unter Druck. Schließlich steigt eine der Mannschaften direkt ab, wenn sie verliert. Und dieser Druck muss auch von den Spielern beider Mannschaften erst einmal verarbeitet werden."
Manager und Präsident trafen sich in dieser Woche zum Krisengespräch, um die Wogen zu glätten, die nach der Pleite gegen Nettelstedt aufgekommen waren. Immerhin mit einem positiven Ergebnis: Erwin Schierle versicherte, dass er beim Abstieg zwar seine Präsidentschaft in Frage stellt, aber mit seinem Sponsorvolumen (ca. 500 000 Euro) dem Verein auch weiter zur Seite stehen wird, um nach Möglichkeit sofort wieder in die "Königsklasse", die beste Handball-Liga der Welt, aufzusteigen.