HSG macht es wieder spannend
Zweitligist verspielt zwischendurch einen klaren Vorsprung und gewinnt dann 27:22. Matthias Puhle rettet seine Mannschaft.
Düsseldorf. Matthias Puhle reckte die Fäuste in die Höhe und schrie seine Freude heraus. Der Torhüter der HSG Düsseldorf hielt am Sonntag den Sieg fest. Mit 20 Paraden sorgte der 22-Jährige dafür, dass es im zweiten Spiel den zweiten Sieg in der 2. Handball-Bundesliga gab.
Mit 27:22 (15:12) wurde Aufsteiger TSG Groß-Bieberau bezwungen. Es war kein Sieg für die Galerie, keine tolle Leistung, eher ernüchternd, höchstens ein Erfolg für das Selbstvertrauen, auch wenn sich das Team von Trainer Georgi Sviridenko das Leben selbst schwer machte.
Dass Andrej Kurchev in der 57. Minute zum 25:22 traf, war nichts Besonderes. Schon eher, dass es sein erster Sprungwurf in dieser Partie war.
"Wir haben den Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen. Aber zwischendurch lief es nicht besonders", sagte Kurchev, der mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft war. "Es gibt keinen Aufsteiger, den man im Schongang besiegen kann", hatte Trainer Sviridenko noch vor der Partie gesagt.
"Ich bin froh, dass wir am Ende die zwei Punkte geholt haben. Das Zusammenspiel hat nicht geklappt. Wir haben wegen unserer individuellen Stärke gewonnen. Die ersten beiden Spiele müssen wir abhaken und uns auf die nächste Partie gegen Leichlingen vorbereiten. Bis dahin haben wir noch einige Arbeit."
Als die HSG Düsseldorf in der zweiten Hälfte auf 18:12 davonzog, konnte man von einer Pflichtaufgabe ausgehen, die der Meisterschaftsfavorit absolvieren würde. Auf dem Feld sah es ganz dann anders aus. Die Gäste holten Tor um Tor auf. Wäre da nicht Matthias Puhle gewesen, nicht auszudenken, wie die Partie ausgegangen wäre.
"Er hat uns in schwierigen Situationen während des Spiels geholfen. Matthias hat eine tolle Leistung gebracht", lobte Sviridenko den besten Mann auf dem Feld. Der Gelobte blieb bescheiden. "Ich habe meine Arbeit gemacht und bin froh, dass es mit dem Sieg geklappt hat", sagte Puhle
Auf einen anderen Spieler war man gespannt, auch wenn Neuzugang Sturla Asgeirsson erst in der Schlussphase zum Einsatz kam. Zwei Tore erzielte der schnelle Linksaußen und ließ seine Klasse aufblitzen. "Ich bin froh, dass ich endlich spielen konnte. Die Mannschaft hat viel Potenzial, und wir wollen aufsteigen", sagte der 28-Jährige.
Dieses Potenzial muss sie in den nächsten Begegnungen abrufen. Ex-Spieler Jens Sieberger, der seine Bundesliga-Karriere nach der vergangenen Saison beendet hatte, sagte kritisch. "Spielerisch hat nicht allzu viel gestimmt. Man muss abwarten, wie sich die Mannschaft in den nächsten Spielen präsentiert."