„Wir werden gewinnen“

Georgi Sviridenko, der Trainer des Zweitligisten HSG Düsseldorf, gibt sich vor dem Spitzenspiel gegen Dormagen siegessicher.

<strong>Düsseldorf. Georgi Sviridenko ist ein Vollblut-Handballer. Seine größten Erfolge als Aktiver feierte der Weißrusse aus Minsk als Olympiasieger in Seoul (1988) und Vize-Weltmeister in Prag (1990), auch wenn die damalige Final-Niederlage der UdSSR gegen Schweden (23:27) als schmerzhaftes sportliches Erlebnis in seiner Erinnerung geblieben ist. In der Trainer-Szene hat Sviridenko, der diplomierter Sportlehrer ist, einen guten Namen, auch wenn er bislang noch keinen Handball-Erstligisten betreut hat. Das könnte sich mit der HSG Düsseldorf ändern. Denn der Klub strebt den Wiederaufstieg an. Morgen im Spitzenspiel will der Tabellenzweite gegen Bayer Dormagen (18 Uhr, Halle Reisholz) punktemäßig zum Tabellenführer aufschließen. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit Georgi Sviridenko über die HSG Düsseldorf und seine Pläne für die Zukunft.

Herr Sviridenko, morgen geht es gegen Dormagen. Wie lautet ihre Prognose?

Georgi Sviridenko: "Wir werden gewinnen. Egal wie hoch. Wir haben mit der Mannschaft hohe Ziele, und die wollen wir nicht aus den Augen verlieren.

Ist bei einer Niederlage gegen Dormagen alles vorbei?

Sviridenko: Keineswegs. Die Saison ist noch lang. Wir wollen uns die Chance auf den Aufstieg offen halten. Dazu muss man mindestens Zweiter werden. Je öfter wir gewinnen, desto besser.

Wie haben Sie ihre Mannschaft vorbereitet?

Sviridenko: So gut es ging. Es sind aber nicht alle fit. Jens Sieberger und Maik Makowka sind angeschlagen. Allerdings kam für uns die Meisterschaftspause wegen der Handball-EM zur falschen Zeit. Wir hatten mit neun Siegen in Folge einen sehr guten Lauf.

Nachdem es zu Saisonbeginn nicht besonders lief. Es war schon Kritik an Trainer und Mannschaft laut geworden.

Sviridenko: Richtig, aber das ist immer so, wenn man nicht den erhofften Erfolg hat. Darum haben wir uns zusammengesetzt und über alles gesprochen, was uns beschäftigt und gestört hat. Jeder hat seine Meinung gesagt. Der Erfolg ist nun sichtbar.

Sviridenko: Der Teamgeist und die Kampfkraft. Jeder arbeitet für jeden. Wir stecken nie auf, auch wenn es mal nicht so laufen sollte.

Im Hinspiel gegen Dormagen sah das aber mit der 28:35-Niederlage noch anders aus.

Sviridenko: Richtig, aber das Spiel kam viel zu früh für uns. Jetzt haben wir unseren Rhythmus gefunden und wissen, wo unsere Stärken liegen. Die Mannschaft zeigt, dass sie viel Spaß am Handball hat.

Sie haben auch gezeigt, dass Sie die Mannschaft lenken können. Mittlerweile hat auch der weißrussische Handball-Verband bei Ihnen angeklopft. Sie sollen Nationaltrainer werden.

Sviridenko: Es hat Gespräche gegeben, und ich habe meine Vorstellungen geäußert. Für mich kommt der Posten als Nationaltrainer nur in Frage, wenn sich das mit meiner Arbeit als Trainer der HSG Düsseldorf vereinbaren lässt. Der Verein steht für mich im Vordergrund, das habe ich auch dem weißrussischen Handball-Verbands mitgeteilt.

Und wie sieht es privat bei Ihnen aus? Sie sind mit Ehefrau Marina vor gut einem halben Jahr nach Düsseldorf gezogen.

Geboren: 3. Dezember 1962 in Minsk Größe/Gewicht: 1,85 m/90 Kg Familienstand: verheiratet mit Marina, zwei Töchter: Irina (24) und Alexandra (18) Länderspiele: 136 für GUS Berufsausbildung: Diplomsportlehrer und Handballtrainer an der staatlichen Hochschule in Minsk (1980-1985); DHB-A-Trainer-Ausbildung (1999-2000) ProfiSpieler: 1985 -1995 Trainer: seit 1995