Münz-Schatz war eine Fälschung

Prozess um gescheiterte Auktion. „Thaler“ sollte 30 000 Euro bringen.

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Stolze 30 000 Euro hatte eine Vier-Reichsthaler-Münze mit dem Konterfei des Herzogs Ernst August zu Braunschweig-Calenberg-Hannover bei einer Auktion vor zwei Jahren erzielt. Einen ähnlichen Erfolg erhoffte sich ein Rentner-Ehepaar auch im November vergangenen Jahres. Ihre exakt gleiche Münze aus dem Jahr 1680 zierte sogar das Titelblatt des Kataloges, kam jedoch gar nicht unter den Hammer. Denn kurz zuvor hatte ein Experte festgestellt, dass es sich um eine Fälschung handelt. Nun muss sich das Landgericht mit dem Fall beschäftigen.

Der Ehemann war schwer erkrankt und wollte die Münze, die er vor etwa 20 Jahren bei einer Ausstellung auf der Burg Brüggen gekauft hatte, zu Geld machen. Ulrich Felzmann, der seit 40 Jahren in Düsseldorf sein Auktionshaus leitet, hoffte, dass auch für diese Vier-Thaler-Münze ein hoher fünfstelliger Betrag geboten wird. Um einen zusätzlichen Kaufanreiz zu schaffen, gab Felzmann aber noch eine Expertise bei einem renommierten Fachmann in Auftrag, der dafür rund 700 Euro verlangte: „Niemand hatte einen Zweifel daran, dass die Münze echt ist.“ Dann gab es die böse Überraschung, als der Gutachter zu der Übezeugung kam, dass die vier „Thaler“ keine Originalprägung sind.

In dem Prozess geht es darum, wer die 700 Euro für die Expertise bezahlen muss. Der Ehemann ist im Dezember 2016 verstorben.