Düsseldorf Neue Panne bei Aquazoo-Sanierung
Feuerwehr pumpte 250 000 Liter Meerwasser im Haifischbecken ab. Fugen waren undicht.
Düsseldorf. Auch das noch: Am Mittwoch mussten die 250 000 Liter Meerwasser, mit denen das große Hai-Aquarium im Aquazoo Löbbecke Museum bereits befüllt waren, wieder abgepumpt werden. Wie die Stadt mitteilte, war bereits am Donnerstag entdeckt worden, dass sich eine Scheibennaht auf der Innenseite der großen Scheibe des Beckens abgelöst hatte. Es trat jedoch bislang noch kein Wasser aus, erklärt Stadtsprecherin Valentina Meissner auf WZ-Anfrage. Doch damit dies auch künftig nicht droht, wurden am Mittwoch die Fugen des Haifischbeckens erneuert.
Die Stadt beeilte sich zu betonen, dass nach Bauverzögerungen und Kostenexplosion bei der laufenden Sanierung des Aquazoos die neuerliche Baupanne nicht zu einer Verschiebung des geplanten Eröffnungstermins führen werde. Der soll nach wie vor am 22. September sein.
Bereits um 8.30 Uhr war am Mittwoch die Feuerwehr vor Ort im Aquazoo im Nordpark, zur Lagebesprechung mit den Zoo-Mitarbeitern. 15 Feuerwehrleute rückten mit drei Groß- und zwei Kleinfahrzeugen an. Bis zum Mittag hatten sie das wertvolle Meerwasser aus dem Aquarium abgepumpt.
Dazu wurden zunächst 400 Meter lange Schlauchleitungen verlegt. Das bereits gereifte Meerwasser des Haifischbeckens wurde in die — zum Glück — noch unbesetzten Großanlagen der Papageientaucher und Pinguine umgepumpt.
Die Haifische selbst bekamen davon nichts mit. Sie befinden sich zurzeit noch im Aquarium Hamburg. Allerdings war das beschädigte Aquazoo-Aquarium keineswegs leer. Hier leben laut Informationen der Stadt bereits Krebse, Seesterne, Seeigel und Anemonen mit fünf Clownfischen und Demoisellen im Becken.
Die Aquazoo-Mitarbeiter sammelten vor und während das Wasser abgelassen wurde, die Anemonen, Seeigel und Fische ein. Sie wurden zwischenzeitlich in ein anderes Aquarium gesetzt. Die übrigen Lebewesen, wie die kleinen Krebse, wurden während der Aktion mit dem Beckenwasser besprengt und feucht gehalten. Derweil rückten die Handwerker an und erneuerten die Fugen im fast leeren Becken. „Das dafür verwendete Silikon kann später unter Wasser aushärten“, erläutert Valentina Meissner.
So konnte die Feuerwehr das Meerwasser nach der Reparatur direkt wieder zurückfluten. Damit könne auch der Zeitplan für die Einrichtung der Pinguin- und Papageitaucheranlage, in der das Meerwasser am Mittwoch zwischengelagert wurde, eingehalten werden. Nach gut zehn Stunden war die „Aktion Haifischbecken“ am Abend beendet.
Vor genau zwei Wochen hatte die Stadt die Medien zum Aquazoo-Rundgang geladen. Da hatte Direktor Jochen Reiter noch zum Stand der Sanierung erklärt: „Technisch ist bis auf kleinere Restarbeiten fast alles fertig.“ Am Mittwoch war Reiter in Urlaub und bekam die neuerliche böse Überraschung zumindest nicht live mit.